Ein befristeter Arbeitsvertrag ist ein zeitlich begrenztes Arbeitsverhältnis zwischen Arbeitgebendem und Arbeitnehmendem, das nach Ablauf einer bestimmten Frist endet. Der Einsatz von befristeten Arbeitsverträgen hat in den letzten Jahren zugenommen und ist insbesondere in bestimmten Branchen und in der Zeitarbeitsbranche weit verbreitet.
Es gibt verschiedene Arten von befristeten Arbeitsverträgen, die je nach Zweck und Bedarf eingesetzt werden. Im Folgenden werden die wichtigsten Arten von befristeten Arbeitsverträgen kurz erläutert:
Die Wahl der Art des befristeten Arbeitsvertrags hängt von verschiedenen Faktoren ab, wie etwa dem Zweck des Vertrags, der Verfügbarkeit von Arbeitskräften oder der Dauer des Projekts. Es ist jedoch wichtig zu beachten, dass jede Art von befristetem Arbeitsvertrag bestimmten gesetzlichen Anforderungen und Bestimmungen unterliegt.
In Deutschland sind befristete Arbeitsverträge im Teilzeit- und Befristungsgesetz (TzBfG) geregelt. Das Gesetz sieht vor, dass befristete Arbeitsverträge nur unter bestimmten Voraussetzungen abgeschlossen werden dürfen.
Eine Befristung ist zulässig, wenn sie sachlich begründet ist. Eine Sachgrundbefristung liegt beispielsweise vor, wenn der befristete Arbeitsvertrag für die Vertretung eines erkrankten Arbeitnehmenden oder für die Durchführung eines Projekts abgeschlossen wird. Eine Befristung ohne Sachgrund ist nur möglich, wenn der Arbeitnehmende noch nicht bei dem Arbeitgebenden beschäftigt war.
Die maximale Dauer eines befristeten Arbeitsvertrags beträgt in der Regel zwei Jahre. Innerhalb dieser Zeit können jedoch auch mehrere befristete Arbeitsverträge abgeschlossen werden, solange die Befristungen sachlich begründet sind. Eine Ausnahme bildet die Vertretung eines erkrankten Arbeitnehmers, hier kann die Befristung bis zu vier Jahre dauern.
Eine Kündigung während der Befristung ist nur aus wichtigem Grund möglich. Die Kündigungsfrist beträgt dabei zwei Wochen. Nach Ablauf der Befristung endet das Arbeitsverhältnis automatisch, eine Kündigung ist nicht erforderlich.
Es ist wichtig zu beachten, dass die gesetzlichen Bestimmungen für befristete Arbeitsverträge auch für Zeitarbeitnehmerinnen und Zeitarbeitnehmer gelten. In der Regel haben Zeitarbeitnehmerinnen und Zeitarbeitnehmer jedoch einen Anspruch auf Equal Pay, das bedeutet, dass sie das gleiche Gehalt erhalten müssen wie die vergleichbaren fest angestellten Arbeitnehmerinnen und Arbeitnehmer des Entleiherbetriebs.
✔️ - Vorteile:
Es ist wichtig zu beachten, dass die Vor- und Nachteile von befristeten Arbeitsverträgen je nach individueller Situation unterschiedlich ausfallen können. Arbeitnehmende sollten sich daher vor Unterzeichnung eines befristeten Arbeitsvertrags gründlich überlegen, ob dieser für ihre Karrierepläne und finanzielle Absicherung geeignet ist.
Die Verlängerung eines befristeten Arbeitsvertrags ist nur unter bestimmten Bedingungen möglich. Eine sachgrundlose Befristung, die eine Verlängerung ausschließt, darf höchstens für die Dauer von zwei Jahren vereinbart werden. Eine sachgrundbefristete Verlängerung ist jedoch möglich, wenn ein bestimmter Sachgrund gegeben ist. Mögliche Sachgründe können beispielsweise ein Projekt sein, das noch nicht abgeschlossen ist oder eine Vertretung für einen erkrankten Mitarbeiter.
Eine Verlängerung muss schriftlich vereinbart werden und kann nur innerhalb der in dem ursprünglichen Vertrag vereinbarten Befristungsdauer erfolgen. Eine Verlängerung über die ursprüngliche Befristungsdauer hinaus ist nur möglich, wenn der ursprüngliche Vertrag eine solche Möglichkeit vorsieht.
Ein befristeter Arbeitsvertrag endet automatisch mit dem vereinbarten Enddatum. Eine Kündigung durch den Arbeitgebenden oder den Arbeitnehmenden ist während der Befristung nur aus wichtigem Grund möglich. Nach Ablauf des befristeten Arbeitsvertrags kann das Arbeitsverhältnis durch eine Kündigung beendet werden, wenn eine Kündigungsfrist eingehalten wird.
Wenn Sie einen befristeten Arbeitsvertrag unterzeichnen, sollten Sie einige Dinge beachten, um Ihre Rechte und Karrierechancen zu schützen:
⁉️ - Lesen Sie den Vertrag sorgfältig durch und klären Sie offene Fragen: Stellen Sie sicher, dass Sie den Inhalt des befristeten Arbeitsvertrags verstehen und klären Sie bei Bedarf offene Fragen mit Ihrem Arbeitgebenden.
🏁 - Setzen Sie sich realistische Ziele: Überlegen Sie, welche Ziele Sie während der Laufzeit des befristeten Arbeitsvertrags erreichen möchten und wie dieser Vertrag in Ihre langfristigen Karrierepläne passt.
👊 - Knüpfen Sie Kontakte und sammeln Sie Erfahrung: Nutzen Sie die Chance, während des befristeten Arbeitsvertrags wertvolle Erfahrungen zu sammeln und Kontakte in der Branche zu knüpfen.
🗣️ - Sprechen Sie mit Ihrem Arbeitgebenden: Wenn Sie Interesse an einer Verlängerung oder Festanstellung haben, sprechen Sie frühzeitig mit Ihrem Arbeitgebenden darüber. Zeigen Sie dabei auch auf, welche Vorteile eine weitere Zusammenarbeit für Ihr Unternehmen hätte.
ℹ️ - Informieren Sie sich über Ihre Rechte: Machen Sie sich mit den rechtlichen Rahmenbedingungen von befristeten Arbeitsverträgen vertraut und prüfen Sie, ob Ihr Vertrag möglicherweise unwirksam ist oder gegen Ihre Rechte verstößt.
Durch die Beachtung dieser Tipps können Arbeitnehmende die Chancen auf eine Verlängerung des Arbeitsvertrags oder eine Festanstellung erhöhen und zugleich ihre Karrierechancen verbessern.