Glossar

Minijob

Geschrieben von Karo | 17.02.2025 10:52:10

Der Minijob ist eine beliebte Beschäftigungsform in Deutschland, die vor allem durch ihre vereinfachten Regelungen und flexible Arbeitszeiten besticht. In diesem Beitrag gehen wir ausführlich auf alle relevanten Aspekte ein: Was ist ein Minijob, Minijob wie viele Stunden pro Woche erlaubt sind, welche Verdienstgrenze Minijob gilt und warum der Stundennachweis für Minijob  so wichtig ist.

 

Was ist ein Minijob?

Ein Minijob ist eine geringfügige Beschäftigung, die sich durch eine niedrige Verdienstgrenze und meist auch reduzierte Sozialabgaben auszeichnet. Ursprünglich eingeführt, um die Einstiegsmöglichkeiten in den Arbeitsmarkt zu verbessern, hat der Minijob mittlerweile verschiedene Ausprägungen gefunden. Neben klassischen Nebenjobs gibt es beispielsweise auch kurzfristige Beschäftigungen oder Minijobs im Rahmen der Haushaltshilfe.

Die Besonderheit eines Minijobs liegt darin, dass Arbeitnehmerinnen und Arbeitnehmer nicht in vollem Umfang in das Sozialversicherungssystem einzahlen müssen. Dennoch bestehen bestimmte Pflichten, wie der Stundennachweis für Minijob. Dieser ist wichtig, um die geleistete Arbeitszeit zu dokumentieren und etwaige tarifliche oder gesetzliche Bestimmungen einzuhalten.

 

Minijob wie viele Stunden pro Woche?

Die Frage "Minijob wie viele Stunden pro Woche" lässt sich nicht pauschal beantworten, da sie von mehreren Faktoren abhängt. Grundsätzlich gibt es keine festgeschriebene Stundenzahl oder eine Höchstgrenze, jedoch orientiert sich die Praxis oft an den Bedürfnissen beider Seiten: Arbeitnehmenden und Arbeitgebern. Häufig handelt es sich um 8 bis 20 Stunden pro Woche, wobei diese Zahl je nach Branche, Tätigkeit und individuellen Vereinbarungen variieren kann.

🕒 Flexibilität: Viele Minijobs zeichnen sich durch flexible Arbeitszeiten aus.

📅 Teilzeitregelungen: Teilweise werden feste wöchentliche Stunden vereinbart, die sich an den Bedürfnissen des Betriebs orientieren.

💼 Jobabhängigkeit: In bestimmten Branchen können es auch weniger Stunden sein, wenn es sich um sporadische Tätigkeiten handelt.

Arbeitgeber sollten jedoch immer den Überblick über die tatsächlich geleisteten Arbeitsstunden behalten – gerade im Hinblick auf den Stundennachweis für Minijob. Diese Aufzeichnungen sind nicht nur wichtig für die Lohnabrechnung, sondern auch, um im Falle von Streitigkeiten die geleistete Arbeitszeit belegen zu können.

 

Verdienstgrenze Minijob

Ein zentraler Aspekt ist auch die Verdienstgrenze Minijob. Diese Grenze bestimmt, ob ein Beschäftigungsverhältnis als Minijob gilt oder ob gegebenenfalls reguläre sozialversicherungspflichtige Beschäftigungsformen greifen. 

Aktuell liegt die Verdienstgrenze für Minijobs (auch Minijob Einkommensgrenze genannt) bei 520 Euro pro Monat (Stand: 2024). Verdient ein Arbeitnehmer mehr, kann es sein, dass der Job sozialversicherungspflichtig wird und andere Regelungen gelten.

Es gibt jedoch auch Ausnahmen und Sonderregelungen zur Verdienstgrenze Minijob:

  • 🏠 Haushaltsnahe Dienstleistungen: Für Tätigkeiten im privaten Haushalt gelten oft Sonderbestimmungen, die von der allgemeinen Verdienstgrenze abweichen können.
  • 👥 Mehrere Minijobs: Wer mehrere Minijobs ausübt, muss darauf achten, dass die Gesamteinkünfte die Einkommensgrenze nicht überschreiten, um weiterhin die Vorteile des Minijobs zu genießen.
  • 📊 Änderungen in der Gesetzgebung: Gesetzliche Anpassungen können dazu führen, dass die Verdienstgrenze Minijob im Laufe der Zeit angepasst wird. Arbeitgeber und Arbeitnehmende sollten sich daher regelmäßig informieren.

Die Einhaltung der Verdienstgrenze Minijob ist von großer Bedeutung, da sonst der Status des Beschäftigungsverhältnisses geändert werden könnte. 

 

Stundennachweis Minijob

Ein oft diskutierter Punkt ist der Stundennachweis für Minijob. Obwohl die Arbeitszeiten in einem Minijob meist flexibel gestaltet sind, sind Arbeitgebende dazu verpflichtet, die Stunden der Minijobber aufzuzeichnen.

Der Stundennachweis für Minijob dient als Grundlage für die Lohnabrechnung und stellt sicher, dass sowohl die Arbeitnehmenden als auch der Arbeitgeber über die vereinbarten Arbeitszeiten Klarheit haben.

Warum ist der Stundennachweis Minijob wichtig?

Transparenz: Er schafft Klarheit über die tatsächliche Arbeitszeit und hilft dabei, Überstunden oder Fehlzeiten korrekt zu dokumentieren.
Rechtssicherheit: Im Falle von Unstimmigkeiten oder rechtlichen Auseinandersetzungen kann der Stundennachweis für Minijob als Beweismittel dienen.
Lohnabrechnung: Für eine korrekte Abrechnung des Minijob Gehalt ist es unabdingbar, dass die tatsächlich geleisteten Stunden erfasst werden.
Einhaltung des Arbeitszeitgesetzes: Auch in einem Minijob müssen die gesetzlichen Bestimmungen zur maximalen Arbeitszeit und die Pflicht zur Zeiterfassung beachtet werden.

In der Praxis wird der Stundennachweis für Minijob oft entweder in Papierform oder digital geführt. Eine Pflicht zur elektronischen Erfassung der Arbeitszeit gibt es bisher zwar noch nicht, viele moderne Unternehmen setzen aber bereits auf digitale Tools, um den Verwaltungsaufwand zu minimieren und die Daten jederzeit abrufbar zu machen.

 

 

 

Urlaubsanspruch und Lohnfortzahlung Minijob

Auch Minijobber haben Anspruch auf bezahlten Urlaub. Der gesetzliche Mindesturlaub beträgt vier Wochen pro Jahr, basierend auf der durchschnittlichen Anzahl der Arbeitstage pro Woche. Bei einer Beschäftigung an zwei Tagen pro Woche ergibt sich somit ein Anspruch von acht Urlaubstagen jährlich. Zudem besteht Anspruch auf Lohnfortzahlung im Krankheitsfall sowie an gesetzlichen Feiertagen, an denen der Minijobber normalerweise gearbeitet hätte.

 

Mehrere Minijobs gleichzeitig

Es ist möglich, mehrere Minijobs gleichzeitig auszuüben. Dabei ist jedoch zu beachten, dass die Verdienste aus allen Minijobs zusammengerechnet werden. Überschreitet das Gesamteinkommen die Verdienstgrenze von 520 Euro pro Monat, wird die Beschäftigung sozialversicherungspflichtig. Eine Kombination aus einer sozialversicherungspflichtigen Hauptbeschäftigung und einem Minijob ist ebenfalls möglich, ohne dass der Minijob sozialversicherungspflichtig wird.

 

Kündigung und Kündigungsfristen

Für Minijobs gelten die gleichen Kündigungsfristen wie für andere Arbeitsverhältnisse. Die gesetzliche Kündigungsfrist beträgt vier Wochen zum 15. oder zum Ende eines Kalendermonats. In Arbeits- oder Tarifverträgen können abweichende Regelungen getroffen werden, die jedoch nicht kürzer als die gesetzlichen Fristen sein dürfen. Eine Kündigung bedarf der Schriftform, mündliche Kündigungen sind unwirksam.