Glossar

Lohnauszahlung

Geschrieben von Karo | 20.11.2025 12:36:09

Für Unternehmen spielt die korrekte Lohnauszahlung eine entscheidende Rolle. Nicht nur, um gesetzliche Pflichten einzuhalten, sondern auch, um Vertrauen zu schaffen, finanzielle Stabilität zu zeigen und Prozesse sauber zu steuern. Gerade Themen wie Banklaufzeiten, Wochenenden, Feiertage oder verspätete Lohnauszahlungen sind in der Praxis alltäglich und müssen klar geregelt sein.

In diesem Artikel erfährst du, wie die Lohnauszahlung gesetzlich geregelt ist, wann kommt Gehalt wenn Wochenende, welche Fristen gelten und wie du sicherstellst, dass Gehälter pünktlich ankommen.

 

Zusammenfassung: Das Wichtigste auf einen Blick


  • Die Lohnauszahlung bezeichnet den Zeitpunkt, an dem das vertraglich vereinbarte Arbeitsentgelt auf dem Konto deiner Mitarbeitenden eingeht.

  • Gesetzlich gilt: Die Vergütung ist nach Leistung des Arbeitsmonats fällig (§ 614 BGB), sofern der Arbeitsvertrag keinen konkreten Auszahlungstermin festlegt.

  • Fällt der Zahltag auf ein Wochenende oder einen Feiertag, muss die Überweisung so erfolgen, dass das Gehalt spätestens am letzten vorherigen Bankarbeitstag verfügbar ist.

  • Kommt es zu einer verspäteten Lohnzahlung, gerät der Arbeitgeber in Verzug – Mitarbeitende haben Anspruch auf Verzugszinsen und eine 40-€-Pauschale (§ 288 BGB).

 

Was versteht man unter Lohnauszahlung?

Die Lohnauszahlung bezieht sich auf den Prozess, bei dem dein Arbeitgeber*in das vertraglich vereinbarte Arbeitsentgelt überweist — also das Geld, das du für deine geleistete Arbeit bekommst.

Dieser Vorgang ist der abschließende Schritt der Entgeltabrechnung (Payroll): Nachdem alle Gehaltsbestandteile (wie Fixgehalt, Zulagen oder Boni) berechnet wurden, wird der Nettobetrag auf dein Konto überwiesen.

Ein wichtiger Teil ist auch der Unterschied zwischen Lohn und Gehalt:

  • Lohn ist meist stunden- oder leistungsabhängig — er kann von Monat zu Monat schwanken.

  • Gehalt bedeutet eine feste Summe, die regelmäßig überwiesen wird, unabhängig davon, wie viele Stunden du genau gearbeitet hast.

Die Lohnauszahlung ist also weit mehr als nur eine Überweisung. Es ist das Versprechen, dass deine geleistete Arbeit fair und pünktlich vergütet wird.

 

Welche gesetzlichen Regelungen gelten für die Lohnauszahlung?

Die Lohnauszahlung ist in Deutschland klar geregelt. Das sorgt dafür, dass du dich als Mitarbeitende*r darauf verlassen kannst, dein Geld zuverlässig und pünktlich zu bekommen. Folgende Begriffe sind im Zusammenhang der Lohnauszahlung wichtig:

Bürgerliches Gesetzbuch (BGB)
Das BGB legt fest, dass Arbeitsentgelt spätestens am letzten Werktag des Monats fällig ist, sofern im Arbeits- oder Tarifvertrag nichts anderes vereinbart wurde. Das bedeutet: Dein Gehalt muss dir so überwiesen werden, dass es dir am Fälligkeitstag zur Verfügung steht.

Tarif- und Arbeitsverträge
Viele Branchen arbeiten mit Tarifverträgen, die oft genauere Regelungen enthalten,   z. B. feste Zahltage wie „spätestens am 15. des Folgemonats“.
Auch im individuellen Arbeitsvertrag können konkrete Zahlungstermine stehen.

3Nachweisgesetz (NachwG)
Arbeitgebende sind verpflichtet, den vereinbarten Zahlungstermin schriftlich zu dokumentieren. Das schafft Transparenz und verhindert Missverständnisse.

Lohnabrechnungspflicht
Vor oder zum Zeitpunkt der Auszahlung musst du eine Lohnabrechnung erhalten, damit du nachvollziehen kannst, wie sich dein Nettogehalt zusammensetzt.

Banklaufzeiten und SEPA-Regeln
Arbeitgebende müssen die Überweisung rechtzeitig auslösen. Die Banklaufzeit für SEPA-Überweisungen beträgt in der Regel einen Bankarbeitstag.
Heißt: Wer am letzten Werktag überweist, ist zu spät.

 

Wann muss das Gehalt auf dem Konto sein?

Das Gesetz (§ 614 BGB) legt fest, dass das Gehalt nach Ablauf des vereinbarten Arbeitszeitraums fällig ist. In der Praxis bedeutet das:

  • Für die meisten Mitarbeitenden wird das Gehalt monatlich am Ende des Monats oder am 15. des Folgemonats überwiesen.

  • Fällt der vereinbarte Zahltag auf ein Wochenende oder einen Feiertag, muss die Zahlung so erfolgen, dass das Geld bereits am letzten vorherigen Bankarbeitstag auf dem Konto verfügbar ist.

  • Arbeitsverträge oder Tarifverträge können abweichende Zahltage festlegen. Diese haben dann Vorrang.

 

Was passiert, wenn der 1. ein Montag ist?

Wenn der vereinbarte Zahltag der 1. eines Monats ist und dieser auf einen Montag fällt, gilt: Das Gehalt muss an diesem Tag auf dem Konto der Mitarbeitenden verfügbar sein.

  • Arbeitgebende sollten die Überweisung mindestens einen Bankarbeitstag vorher anstoßen, um Verzögerungen durch die Bank zu vermeiden.

  • Der Montag als Zahltag ist kein Problem, solange die Banklaufzeiten eingeplant sind.

Was gilt, wenn Zahltag am Wochenende oder Feiertag ist?

Fällt der Gehaltstermin auf ein Wochenende oder einen Feiertag, verschiebt sich die Auszahlung nicht automatisch auf den nächsten Arbeitstag laut Vertrag, sondern:

  • Arbeitgebende müssen die Zahlung so vorziehen, dass das Geld am letzten vorherigen Bankarbeitstag verfügbar ist.

  • Das schützt Mitarbeitende davor, dass sie ihr Gehalt verspätet erhalten.

 

Welche Folgen hat eine verspätete Lohnauszahlung?

Kommt das Gehalt nicht pünktlich auf dem Konto an, gerät der Arbeitgeber in Zahlungsverzug. Das hat sowohl rechtliche als auch finanzielle Konsequenzen:

  1. Verzugszinsen

    • Laut § 288 BGB kann der Mitarbeitende Zinsen auf den ausstehenden Betrag verlangen.

  2. Pauschale Entschädigung

    • Zusätzlich zur Verzinsung steht dem Mitarbeitenden eine 40-€-Pauschale zu (§ 288 Abs. 5 BGB).

  3. Rechtliche Schritte

    • Dauerhafte oder wiederholte verspätete Zahlungen können zu Abmahnungen, Klagen oder Schadensersatzforderungen führen.

  4. Vertrauensverlust

    • Neben rechtlichen Aspekten kann eine verspätete Lohnzahlung das Vertrauen der Mitarbeitenden erheblich beeinträchtigen.

 

Wie sorgt moderne Software für eine korrekte Lohnauszahlung?

Moderne Payroll- und HR-Softwarelösungen unterstützen Unternehmen dabei, Lohn- und Gehaltszahlungen zuverlässig und rechtzeitig durchzuführen.

Wesentliche Vorteile:

  1. Automatisierte Berechnung

    • Fixgehalt, Stundenlohn, Boni oder Zulagen werden automatisch korrekt berechnet.

  2. Banklaufzeiten berücksichtigen

    • Die Software plant Überweisungen so ein, dass das Gehalt am vereinbarten Tag verfügbar ist, selbst wenn dieser auf ein Wochenende oder einen Feiertag fällt.

  3. Rechtliche Sicherheit

    • Alle gesetzlichen Vorgaben (§ 614 BGB, Verzugsregelungen) und vertraglichen Zahltage werden berücksichtigt.

    • Fehler bei der Auszahlung oder verspätete Zahlungen werden vermieden.

  4. Transparente Lohnabrechnung

    • Mitarbeitende erhalten detaillierte Abrechnungen, die Nettogehalt, Abzüge und Sozialversicherungsbeiträge klar ausweisen.

  5. Prozessoptimierung

    • HR-Teams sparen Zeit und vermeiden manuelle Fehler, wodurch die Zuverlässigkeit und Zufriedenheit der Mitarbeitenden steigt.

 

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Fazit

Die Lohnauszahlung ist mehr als nur ein Überweisungstermin. Sie stellt sicher, dass Mitarbeitende rechtzeitig und korrekt für ihre Arbeit vergütet werden.

Die pünktliche Auszahlung hängt sowohl von gesetzlichen Regelungen (§ 614 BGB) als auch von vertraglich vereinbarten Zahltagen ab. Fällt der Zahltag auf ein Wochenende oder einen Feiertag, muss das Gehalt so rechtzeitig überwiesen werden, dass es am letzten vorherigen Bankarbeitstag verfügbar ist.

 

FAQ – Häufig gestellte Fragen

 

 

Recommended Citation

  • Staffomatic. (2025). Lohnauszahlung: Glossar & Erklärung. Staffomatic – Workforce Management aus Deutschland.