Das Krankheitsmanagement kann auf unterschiedliche Arten definiert werden. Hierbei unterscheidet man das Krankheitsmanagement in Unternehmen, welches zur Vorsorge für Erkrankungen dienen soll. Außerdem das Krankheitsmanagement in der Dienstplanung, welches als Teil des Abwesenheitsmanagements eine wichtige Rolle einnimmt. Und schließlich gibt es noch das Krankheitsmanagement, welches außerhalb von Unternehmen stattfindet, beispielsweise im Gesundheitssystem, der Politik oder andernorts.
Erkrankte Arbeitnehmer:innen sorgen sich häufig darum, dem Betrieb Schäden zuzufügen, indem sie der Arbeit fernbleiben. Das Gefühl, Kolleg:innen nicht im Stich lassen zu wollen, treibt zahlreiche kranke Menschen immer wieder zur Arbeit, obwohl sie sich schlecht fühlen. Damit ist natürlich niemandem gedient. Verschlimmerungen einer Erkrankung, Ansteckungsgefahr und auch chronische Erkrankungen können hieraus resultieren.
Als wichtiger Bestandteil im Krankheitsmanagement eines Unternehmens gelten stets die Planung und eine passende Vertretung. Arbeitgeber:innen müssen zudem darauf vorbereitet sein, dass jemand aus ihrem Team erkrankt. Es muss stets eine Vertretungsoption vorhanden sein, damit Betriebsabläufe nahtlos weiter funktionieren können. Sind andere Abteilungen oder Produktionsschritte von der Arbeit von erkrankten Arbeitnehmer:innen abhängig, ist dies umso wichtiger.
Bist Du erkrankt, ist es Deine Aufgabe, alles an Deine baldige Genesung zu setzen. Bleibe im Bett, schone Dich und vertraue darauf, dass Dein Betrieb über ein hervorragendes Krankheitsmanagement verfügt. Im Abwesenheitsplan und bei der Dienstplanung sind solche Eventualitäten vom Personalmanagement bereits berücksichtigt.
Das Abwesenheitsmanagement sieht schließlich auch ungeplante Abwesenheit von Mitarbeiter:innen vor. Zu dieser ungeplanten Abwesenheit gehören vorwiegend Krankheiten und Unfälle. Dementsprechend werden Dienstpläne von Personalern häufig so angelegt, dass auch im Krankheitsfall möglichst ein Ausgleich geschaffen ist. Auf diese Art sind Unternehmen hervorragend vorbereitet.
Im Krankheitsfall sieht das Personalmanagement im besten Fall vor, dass Mitarbeiter:innen mit gleicher oder ähnlicher Qualifikation zur Stelle sind und ihrerseits dafür sorgen können, dass die Arbeit weiterhin in gewohnter Qualität verrichtet werden kann.
Unternehmen sind selbstverständlich durchaus in der Lage, das Krankheitsmanagement um einen wichtigen Schritt zu erweitern. Hierbei handelt es sich um das vorbeugende Krankheitsmanagement. Dieses kann beispielsweise verschiedene Schritte zur Prävention verschiedener Krankheiten enthalten. Dieses vorbeugende Krankheitsmanagement lässt sich übrigens auch wunderbar im Dienstplan unterbringen und auch für Mitarbeiter:innen gut koordinieren und planen.
Das beste Beispiel hierfür ist die Rückenschule. In handwerklichen Berufen und auch überall dort, wo viel gesessen und am Bildschirm gearbeitet wird, kann man Rückenübungen hervorragend einbauen, um chronischen Erkrankungen vorzubeugen. So kann auch die ungeplante Abwesenheit von Mitarbeiter:innen, welche auf rückenbedingte Ausfälle zurückzuführen ist, in großen Teilen verhindert werden.
Auch chronische Erkrankungen der Psyche gehören zu den häufigsten Erkrankungen im europäischen Raum. Verschiedene Maßnahmen zum Wohlbefinden am Arbeitsplatz, zu einem verbesserten Arbeitsklima und zur Mitarbeiterzufriedenheit können entsprechend bedingte Abwesenheiten verhindern oder vermindern, indem sie diesen vorbeugen.
Die Balance zu finden zwischen genügend, zu viel und zu wenig Personal fällt dem Personalmanagement nicht immer leicht. Ist eine ausreichende Zahl an bestimmten Fachkräften vorhanden, ist dies eigentlich perfekt. Im Abwesenheitsmanagement muss jedoch auch das Krankheitsmanagement bedacht werden. Fällt nun eine Fachkraft aus, ist die kurzfristige Suche nach Ersatz oft kein leichtes Unterfangen. Insbesondere ist dies der Kurzfristigkeit im Krankheitsmanagement geschuldet.
Sind jedoch zu viele Fachkräfte beschäftigt, fällt es dem Personalmanagement häufig schwer, genügend Arbeit zur Verfügung zu stellen. Eine perfekte Lösung ist es, wenn mehrere Mitarbeiter:innen sich in verschiedenen Bereichen auskennen. Fällt nun krankheitsbedingt jemand aus, können Aufgaben entsprechend umverteilt werden. Die verbliebenen Arbeitskräfte können anhand ihres Fachwissens dann jeweils bestimmte Aufgabenbereiche übernehmen oder koordinieren. Hierfür muss natürlich bei der Dienstplanung immer die Eventualität eines Ausfalls berücksichtigt werden.
Die zuletzt beschriebene Variante der Umverteilung von Aufgaben im Krankheitsfall ist selbstverständlich nicht immer durchführbar. Um diesen eigentlich sehr vorteilhaften Zustand zu erreichen, müssen Arbeitgeber:innen die Möglichkeit der Fort- und Weiterbildung als Präventionsmaßnahme in Betracht ziehen. Somit sind Schulungen nicht nur eine gute Investition in die Zukunft eines Unternehmens, sondern auch ein wichtiges Instrument im Krankheitsmanagement.
Mitarbeiter:innen können entsprechend im Umgang mit verschiedenen Geräten, Programmen oder in Arbeitsschritten (zum Beispiel in der Fertigung) geschult werden. Fällt nun die entsprechende Fachkraft aus, befindet sich eine passende Vertretung bereits im Unternehmen. Ein besonderer Vorteil hierbei ist es, dass keine externe und unternehmensfremde Person in den Betrieb kommt. Denn auch eine entsprechend geschulte Fachkraft kennt sich nicht im Betrieb aus, muss Abläufe und Mitarbeiter erst kennenlernen und im schlimmsten Fall stockt die Produktion im Zuge der Einarbeitung. Sind externe Kräfte nicht kurzfristig auszutreiben, können Prozesse in Unternehmen sogar zum Erliegen kommen. Als Notfallplan käme nur noch ein Outsourcing bestimmter Aufgaben oder Schritte infrage.
Das perfekte Krankheitsmanagement ist jedoch immer branchenabhängig. Zahlreiche Faktoren spielen mit in die Abläufe hinein und auch die entsprechende Schwierigkeit einer bestimmten Aufgabe sowie die Voraussetzungen und Anforderungen unterscheiden sich. Im Einzelhandel findet sich beispielsweise einfacher eine Person mit den nötigen Qualifikationen als für den Dienstplan einer Arztpraxis.
Haben Sie schon einmal daran gedacht, dass Nachwuchs die beste Möglichkeit darstellt, qualifizierte Fachkräfte in ein Unternehmen einzugliedern? Selbstverständlich sollte das Krankheitsmanagement nie ausschlaggebend dafür sein, Auszubildende oder Nachwuchstalente einzustellen. Gut ausgebildeter Nachwuchs kann aber sprichwörtlich in das Unternehmen und in die entsprechenden Abteilungen und Aufgaben hineinwachsen.
Im Krankheitsfall kann das Personalmanagement die fehlende Stelle oder wenigstens die Zuarbeit oder Hilfsarbeiten entsprechend koordinieren, indem der Nachwuchs eingesetzt wird. Oft hilft schon ein weiteres Paar Hände, um tägliche Aufgaben leichter zu verrichten.