Das Gig Working hat eine neue Art der Arbeitskultur hervorgebracht, die sich stark von der traditionellen Arbeitskultur unterscheidet. Gig Worker arbeiten oft von verschiedenen Orten aus und können ihre Arbeitszeit flexibler gestalten als traditionelle Arbeitnehmende. Sie sind in der Regel stärker auf sich allein gestellt und müssen sich selbst vermarkten, um neue Aufträge zu gewinnen. Diese Veränderungen haben Auswirkungen auf die Arbeitskultur, die Unternehmensstruktur und die Arbeitsweise von Arbeitnehmende.
Eine der wichtigsten Veränderungen ist die Flexibilität, die das Gig Working bietet. Gig Worker können ihre Arbeitszeit an ihre Bedürfnisse und die Bedürfnisse ihrer Kunden anpassen. Sie sind nicht an einen festen Arbeitsplatz oder Arbeitszeit gebunden, was ihnen mehr Freiheit gibt, ihr Leben zu gestalten und ihre Arbeit mit anderen Aktivitäten zu vereinbaren. Dadurch kann das Gig Working dazu beitragen, dass Arbeit und Leben besser vereinbart werden können, was wiederum zu einem höheren Maß an Zufriedenheit und Motivation führen kann.
Eine weitere Veränderung betrifft die Arbeitsweise von Gig Workern im Vergleich zu traditionellen Arbeitnehmern. Gig Worker arbeiten oft allein oder in kleineren Teams und müssen sich auf ihre eigenen Fähigkeiten und Kenntnisse verlassen. Dies kann zu einem höheren Maß an Selbstverantwortung und Selbstmotivation führen, aber auch zu einem höheren Maß an Stress und Unsicherheit.
Die Veränderungen in der Arbeitskultur haben auch Auswirkungen auf die Unternehmensstruktur. Unternehmen müssen sich an die Bedürfnisse und Erwartungen von Gig Workern anpassen, um sie zu gewinnen und langfristig zu binden. Flexiblere Arbeitsbedingungen, mehr Autonomie und bessere Entlohnung sind nur einige der Faktoren, die Unternehmen berücksichtigen müssen, um wettbewerbsfähig zu bleiben.
Arbeitnehmende-Arbeitgebende-Beziehung
Das Gig Working hat auch Auswirkungen auf die Beziehung zwischen Arbeitgebenden und Arbeitnehmenden. Während traditionelle Arbeitsmodelle auf eine langfristige Anstellung und ein dauerhaftes Arbeitsverhältnis zwischen Arbeitgebenden und Arbeitnehmenden abzielen, ist das Gig Working projektbasiert und auf kurzfristige Zusammenarbeit ausgerichtet.
Eine der wichtigsten Veränderungen betrifft die Art und Weise, wie Arbeitgebende und Arbeitnehmende miteinander kommunizieren und interagieren. Im Gig Working arbeiten Arbeitnehmende in der Regel von verschiedenen Orten aus und können sich nicht so leicht persönlich mit ihren Arbeitgebenden oder Kolleginnen und Kollegen treffen. Stattdessen sind digitale Plattformen wie E-Mail, Telefon und Online-Kollaborationstools wie Slack, Trello oder Teams wichtige Kommunikationsmittel.
Eine weitere Veränderung betrifft die Art und Weise, wie Arbeitgebende Arbeitnehmende einstellen und entlohnen. Im Gig Working werden Arbeitnehmende oft auf projektbasierte Basis eingestellt und entlohnt. Arbeitgebende können auf digitale Plattformen wie Upwork, Fiverr oder Freelancer nach geeigneten Kandidatinnen und Kandidaten suchen und sie für ihre Projekte engagieren. Die Entlohnung erfolgt oft auf Stunden- oder Projektbasis und kann je nach Fähigkeiten und Erfahrung der Arbeitnehmenden variieren.
Das Gig Working bietet auch Arbeitnehmenden mehr Autonomie und Kontrolle über ihre Arbeit und Karriere. Arbeitnehmende können ihre Aufträge auswählen, ihre Arbeitszeit flexibler gestalten und ihre Fähigkeiten und Erfahrungen vermarkten, um neue Aufträge zu gewinnen. Dies kann zu einem höheren Maß an Motivation und Zufriedenheit führen, aber auch zu einem höheren Maß an Unsicherheit und Verantwortung für die eigene Karriere.
Arbeitsgesetze
Das Aufkommen des Gig Working hat auch zu Veränderungen in der Arbeitsgesetzgebung geführt. Traditionelle Arbeitsgesetze und -regulierungen wurden entwickelt, um Arbeitnehmende in langfristigen Beschäftigungsverhältnissen zu schützen. Im Gig Working sind die Arbeitsbeziehungen jedoch oft kurzfristiger und projektbezogen, was zu neuen Herausforderungen und rechtlichen Fragen führt.
Eine der größten Herausforderungen ist die Klassifizierung von Gig-Arbeitnehmenden als Arbeitnehmende oder Selbständige. In vielen Ländern sind Arbeitnehmende besser geschützt als Selbständige, da sie Anspruch auf Sozialleistungen wie Krankenversicherung, Arbeitslosenunterstützung und Rentenversicherung haben. Selbständige hingegen haben in der Regel keine Ansprüche auf diese Leistungen und müssen sich selbst versichern. Wenn Gig-Arbeitnehmende jedoch als Selbständige klassifiziert werden, können Arbeitgebende sich der Verantwortung für den Schutz und die Sicherheit von Arbeitnehmenden entziehen.
Ein weiteres Problem betrifft die Arbeitszeiten und Überstunden von Gig-Arbeitnehmenden. Da Gig-Arbeit oft flexibler ist als traditionelle Arbeit, kann es schwierig sein, die Arbeitszeiten und Überstunden von Gig-Arbeitnehmenden zu überwachen und zu regulieren. Dies kann dazu führen, dass Arbeitnehmende übermäßig arbeiten und keine angemessene Entlohnung für Überstunden erhalten.
Einige Länder haben bereits begonnen, ihre Arbeitsgesetzgebung an das Gig Working anzupassen. In den USA haben mehrere Bundesstaaten Gesetze erlassen, um Gig-Arbeitnehmende als Arbeitnehmende zu klassifizieren und ihnen sozialen Schutz zu gewähren. In Großbritannien haben Gerichte entschieden, dass Gig-Arbeitnehmende als Arbeitnehmende eingestuft werden sollten, was zu einem höheren Schutz und höheren Löhnen geführt hat.