Stempelkarten waren gestern – heute läuft Zeiterfassung digital. Neben mobilen Apps oder GPS-Tracking, gibt es eine weitere Methode: Zeiterfassung mit NFC-Tags. Aber was ist NFC überhaupt? Und wie hilft die Technologie dabei, Arbeitszeiten zu erfassen? Alle Antworten erfährst du in diesem Beitrag!
Was ist NFC und wie funktioniert es?
Du stehst an der Kasse, hältst dein Smartphone ans Lesegerät, um zu bezahlen und zack, bezahlt – ganz ohne Karte oder Bargeld. Genau das ist NFC in Aktion. NFC steht für Near Field Communication und bedeutet nichts anderes als Nahfeldkommunikation. Diese Technologie ermöglicht es, Daten über kurze Distanzen (meist nur wenige Zentimeter) kabellos zu übertragen – und das superschnell.
Wie funktioniert NFC genau?
NFC basiert auf einer Funktechnologie, die zwischen zwei Geräten eine Verbindung herstellt – entweder zwischen einem NFC-fähigen Smartphone (z. B. NFC Android oder NFC iPhone) und einem NFC-Tag oder zwischen zwei Smartphones. Anders als bei Bluetooth oder WLAN braucht NFC aber keine Kopplung oder komplizierte Einstellungen – einfach ranhalten und fertig. Das liegt daran, dass NFC im Prinzip wie ein kleiner Funkscanner arbeitet, der Chips in Karten, Geräten oder Tags auslesen kann.
Die meisten Smartphones haben NFC bereits integriert. Das macht die Technologie extrem praktisch für Anwendungen wie mobiles Bezahlen, Türöffnungen – oder eben die mobile Zeiterfassung mit NFC-Tags.
Wofür wird NFC im Arbeitsalltag genutzt?
Die NFC-Technologie ist längt im Arbeitsalltag angekommen – und kann hier echte Zeit- und Kostenersparnisse bringen. Besonders praktisch ist sie für die Zeiterfassung, denn sie erlaubt es, Arbeitszeiten schnell und manipulationssicher zu erfassen – ohne Papierkram oder aufwendige Software-Logins.
Stell dir vor, du kommst morgens ins Büro oder in die Werkstatt, hältst dein Smartphone einfach an ein kleines NFC-Tag am Eingang und schon bist du eingestempelt. Feierabend? Dasselbe in Grün. Das funktioniert, weil das NFC-Tag eine eindeutige Kennung hat, die von deinem Handy erkannt und an die Zeiterfassungssoftware weitergeleitet wird.
Besonders spannend: NFC lässt sich auch mit Geofencing kombinieren. Das bedeutet, dass Mitarbeitende sich nur an bestimmten Orten ein- und ausloggen können – zum Beispiel nur dann, wenn sie wirklich in der Firma oder auf der Baustelle sind. Falls du dich fragst, "Was ist Geofencing?", dann kannst du es dir wie einen virtuellen Zaun vorstellen, der sicherstellt, dass die Zeiterfassung nicht von irgendwo aus getrickst wird.
Aber nicht nur für die Arbeitszeiterfassung ist NFC nützlich:
✅ Zugangskontrolle: Türen öffnen sich nur für berechtigte Personen.
✅ Geräteverwaltung: NFC-Tags auf Werkzeugen erfassen, wer sie benutzt.
✅ Dokumentenmanagement: NFC-Tags an Akten erleichtern die digitale Ablage.
Kurz gesagt: NFC ist im Personalmanagement angekommen – und macht den Alltag für alle Beteiligten einfacher.
Was sind NFC-Tags und wofür nutzt man sie?
NFC-Tags sind kleine, unscheinbare Chips, die auf Anhieb gar nicht viel hermachen – aber dafür jede Menge können. Du findest sie zum Beispiel als Aufkleber, Schlüsselanhänger, Plastikkarten oder sogar eingebettet in Firmenausweise. Und das Beste? Sie funktionieren ganz ohne Strom oder Batterie.
Ein NFC-Tag speichert kleine Datenmengen (z. B. einen Link, einen Befehl, eine Identifikationsnummer) und kann von jedem NFC-fähigen Handy oder Gerät ausgelesen werden – einfach durch Annähern. Die Kommunikation läuft in Echtzeit und kontaktlos. So schnell, dass du’s manchmal gar nicht merkst.
Typische Anwendungen von NFC-Tags
1. Zeiterfassung & Zugangskontrolle
Ein besonders beliebter Use Case im Unternehmenskontext ist die Verbindung von NFC-Tags und Zeiterfassung. Mitarbeitende erhalten z. B. eine NFC-Karte oder einen Schlüsselanhänger, mit dem sie sich ganz einfach an einem Terminal ein- und ausstempeln können. Kein Papier, kein Passwort – ein Tap reicht.
Die Vorteile:
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Schnell & einfach zu bedienen
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Fälschungssicher (jeder Tag ist eindeutig zugeordnet)
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Ideal kombinierbar mit GPS Zeiterfassung oder Geofencing
2. Automatisierungen im Büro oder Homeoffice
Auch für Technik-Fans ist der NFC-Tag ein echtes Spielzeug. Du kannst z. B. mit Deinem Handy über einen Tag automatisch:
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die Arbeitszeiterfassungs-App öffnen
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Dein Smartphone lautlos stellen
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eine bestimmte Playlist starten
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eine Erinnerung auslösen
3. Geräte & Systeme koppeln
In größeren Büros oder smarthomeartigen Arbeitsplätzen lassen sich Drucker, Displays oder Zugangssysteme über NFC koppeln. Einfach das Smartphone oder den Mitarbeitendenausweis dranhalten – und schon bist du verbunden oder angemeldet.
4. Smarte Infopunkte & QR-Code-Ersatz
Im Gegensatz zum QR-Code brauchst du bei einem NFC-Tag keine Kamera. Einfach Handy ranhalten, und es öffnet sich z. B.:
Perfekt also für Werkstätten, Lager, Außendienst – überall dort, wo schnell und kontaktlos Infos gebraucht werden.
Was ist Geofencing und wie hängt es mit NFC zusammen?
Wir haben es bereits kurz angerissen: Geofencing beschreibt eine Art virtuellen „Zauns“ (engl. „fence“) um einen bestimmten geografischen Ort – z. B. um das Büro, eine Baustelle oder ein Lager.
Sobald eine Person diesen virtuellen Bereich mit einem GPS-fähigen Gerät (z. B. Smartphone) betritt oder verlässt, kann automatisch eine Aktion ausgelöst werden. Das kann z. B. eine Push-Nachricht, ein Check-in oder eine automatische Zeiterfassung sein. Man spricht daher oft auch von GPS-Zeiterfassung mit Geofencing.
Geofencing vs. NFC – Was ist der Unterschied?
NFC |
Geofencing |
- Funktioniert über Funk auf wenige Zentimeter
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- Funktioniert über GPS auf bis zu mehreren Hundert Metern
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- Sehr präzise & punktuell (z. B. Türterminal)
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- Ortsbasiert & automatisch (z. B. Einzugsbereich Büro)
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- Gerät muss aktiv an NFC-Tag gehalten werden
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- Funktioniert passiv im Hintergrund, ohne Nutzeraktion
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- Ideal für aktive Zeiterfassung
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- Ideal für automatische Standorterkennung
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In Kombination sind beide Technologien besonders stark:
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NFC kann z. B. für das manuelle Ein- und Ausstempeln verwendet werden
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Geofencing prüft im Hintergrund, ob sich Mitarbeitende im erlaubten Arbeitsbereich befinden (z. B. Außendienstgebiet)
So lässt sich z. B. verhindern, dass jemand versehentlich (oder absichtlich) von zu Hause aus „einscannt“, obwohl die Arbeitszeit an einem anderen Ort stattfindet.
Ein Praxisbeispiel aus der Zeiterfassung:
Eine mobile Pflegekraft hat in ihrem Dienstplan verschiedene Einsatzorte. Beim Eintreffen im jeweiligen Radius erkennt die App via Geofence, dass sie vor Ort ist. Beim Scannen eines NFC-Tags am Hauseingang wird die genaue Ankunftszeit dokumentiert. Einfach, präzise und sicher – für beide Seiten.
GPS-Zeiterfassung und Geofencing: Was ist erlaubt?
Die Kombination aus GPS Zeiterfassung und Geofencing kann super praktisch sein – gerade im Außendienst, bei mobiler Arbeit oder zur Absicherung von Zeiterfassungen via App. Doch so genial die Technik auch ist: Sie berührt sensible Bereiche. Schließlich geht es um persönliche Standortdaten – und die sind in Deutschland (zurecht!) besonders geschützt.
Also: Was ist erlaubt, und was nicht?
✅ Grundsätzlich gilt: GPS Zeiterfassung ist erlaubt – unter bestimmten Bedingungen
Ja, Du darfst GPS zur Zeiterfassung nutzen – aber nur mit Einwilligung und guten Gründen. Das bedeutet konkret:
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Rechtsgrundlage: Entweder brauchst Du eine freiwillige Zustimmung der Mitarbeitenden (Achtung: in Arbeitsverhältnissen oft schwierig)
oder eine klare betriebliche Notwendigkeit, z. B. weil:
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der Arbeitsort flexibel ist (Außendienst, Baugewerbe etc.)
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eine genaue Zeitdokumentation für Kunden oder rechtliche Vorgaben nötig ist
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Manipulationsschutz erforderlich ist
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Verhältnismäßigkeit: Die Erfassung muss auf das nötige Minimum beschränkt sein – z. B. nur beim Arbeitsbeginn und -ende, nicht permanent im Hintergrund.
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Transparenz & Kommunikation: Mitarbeitende müssen genau wissen, was getrackt wird, wann, wie und warum. Nur so entsteht Vertrauen.
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Mitbestimmung: In Unternehmen mit Betriebsrat ist dieser bei GPS-Zeiterfassung oder Geofencing unbedingt mit einzubeziehen (§ 87 BetrVG).
🚫 Was nicht geht:
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Permanente GPS-Überwachung während der gesamten Arbeitszeit – das ist in den meisten Fällen rechtswidrig.
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Heimliches Tracking ohne Wissen oder Zustimmung
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Ortung in der Freizeit oder außerhalb der Arbeitszeiten
Und wie sieht’s mit NFC aus?
Gute Nachrichten: NFC-Zeiterfassung ist rechtlich weit unkritischer, weil sie nicht automatisch trackt, sondern aktiv bedient werden muss. Mitarbeitende scannen sich bewusst ein – z. B. mit dem Handy an einem NFC-Tag oder Terminal. Das ist datenschutzfreundlicher und oft leichter umsetzbar.
Tipp: Viele moderne Tools kombinieren beides – NFC für manuelle Sicherheit, Geofencing für zusätzliche Standortprüfung, z. B. zur Vermeidung von Fehlbuchungen.
Fazit: Warum NFC mehr kann als nur kontaktloses Bezahlen
Wer bei NFC nur an schnelles Bezahlen an der Supermarktkasse denkt, verpasst das große Ganze. Denn die NFC-Funktion ist in Wahrheit ein echter Allrounder – sicher, präzise, vielseitig einsetzbar. Und genau deshalb ist sie auch in der Arbeitswelt so wertvoll.
Ob Du Arbeitszeiten erfassen, Zugang kontrollieren, Prozesse automatisieren oder Standorte absichern willst – NFC, GPS und Geofencing bieten gemeinsam eine flexible und zuverlässige Lösung. Besonders stark wird’s, wenn sie intelligent kombiniert werden:
👉 NFC für den gezielten Check-in,
👉 Geofencing zur Standortverifikation
👉 GPS Zeiterfassung für mobile Teams.
Die Vorteile? Ganz klar:
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Mehr Transparenz & Fairness bei der Arbeitszeiterfassung
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Weniger manuelle Fehler – und damit weniger Stress für HR & Mitarbeitende
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Schnelle, intuitive Bedienung für alle Beteiligten
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Datenschutzkonform & sicher, wenn richtig eingesetzt

FAQ – Häufig gestellte Fragen