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Die Lohnsteuer ist fester Bestandteil jeder Lohnabrechnung. Doch was ist Lohnsteuer eigentlich genau? Warum wird sie automatisch vom Bruttogehalt abgezogen? Und wie lässt sich die Lohnsteuer berechnen? Wer versteht, wie Lohnsteuer funktioniert, kann Gehaltsverhandlungen souveräner führen, Freibeträge besser nutzen und böse Überraschungen vermeiden.

In diesem Beitrag erklären wir dir strukturiert und gut verständlich alles, was du rund ums Thema Lohnsteuer wissen musst!

 

Zusammenfassung: Das Wichtigste auf einen Blick


  • Die Lohnsteuer ist eine Vorauszahlung auf die Einkommensteuer.
  • Sie wird direkt vom Arbeitgeber vom Bruttogehalt einbehalten und ans Finanzamt abgeführt.
  • Die Höhe hängt von Faktoren wie Einkommen, Steuerklasse und Familienstand ab.
  • Minijobs sind meist lohnsteuerfrei
  • Midijobs und Vollzeitstellen sind dagegen lohnsteuerpflichtig.

 

Was ist Lohnsteuer?

Die Lohnsteuer ist eine Steuer, die auf dein Arbeitsentgelt erhoben wird. Sie betrifft alle Arbeitnehmenden, die in einem sozialversicherungspflichtigen Arbeitsverhältnis stehen. Heißt also Angestellte, Auszubildende oder Beamt*innen.

Rein technisch gesehen ist die Lohnsteuer keine eigene Steuerart, sondern eine besondere Erhebungsform der Einkommensteuer. Der Unterschied liegt in der Erhebung:

  • Arbeitnehmende zahlen Lohnsteuer automatisch über ihren Arbeitgeber.

  • Selbstständige und Freiberufler*innen müssen Einkommensteuer selbst abführen.

Die gesetzliche Grundlage findest du in § 38 Einkommensteuergesetz (EStG). Dort ist auch geregelt, dass der Arbeitgeber verpflichtet ist, die Steuer direkt vom Lohn abzuziehen und monatlich an das Finanzamt weiterzuleiten.

Die Lohnsteuer sorgt also dafür, dass du deine Einkommensteuer nicht erst am Jahresende komplett zahlen musst, sondern sie monatlich anteilig abgeführt wird.

 

Ab wann zahlt man Lohnsteuer?

Die Lohnsteuerpflicht beginnt ab dem ersten steuerpflichtigen Arbeitsverhältnis – also sobald dein Einkommen den Grundfreibetrag übersteigt. Für das Jahr 2025 liegt dieser bei 11.604 € (Stand: 2025).

Das heißt:

  • Minijobber*innen (bis 556 € monatlich) zahlen in der Regel keine Lohnsteuer, da sie unterhalb des Freibetrags bleiben.

  • Midijobber*innen (556 € bis 2.000 € monatlich) zahlen anteilig – je nach Steuerklasse und Einkommen.

  • Vollzeitbeschäftigte liegen meist deutlich über der Freibetragsgrenze und zahlen regelmäßig Lohnsteuer.

Ob und wie viel Lohnsteuer du zahlst, hängt also nicht nur vom Einkommen, sondern auch von deiner Steuerklasse, deinem Familienstand und möglichen Freibeträgen ab.

 

Lohnsteuer berechnen: So geht's!

Die Lohnsteuer berechnen wirkt auf den ersten Blick kompliziert, ist aber im Grunde ein mathematisches System aus Bruttolohn, Steuerklasse und Freibeträgen. Das Ziel: faire Besteuerung nach Leistungsfähigkeit.

Die wichtigsten Einflussfaktoren:

  1. Bruttogehalt – je höher dein Einkommen, desto höher der Steuersatz.

  2. Steuerklasse – regelt, wie stark dein Einkommen besteuert wird (z. B. Klasse I für Ledige, III/V für Verheiratete).

  3. Kinderfreibeträge – reduzieren die Steuerlast bei Eltern.

  4. Kirchensteuer & Solidaritätszuschlag – werden zusätzlich auf die Lohnsteuer berechnet.

  5. Freibeträge – etwa für Werbungskosten, Fahrtkosten oder außergewöhnliche Belastungen.

Beispielrechnung 2025

Angenommen, du verdienst 3.500 € brutto im Monat, bist ledig, hast keine Kinder und gehörst nicht der Kirche an.
Dann ergibt sich für 2025 etwa folgende Rechnung (vereinfacht):

Faktor Wert
Bruttolohn 3.500 €
Steuerklasse I
Monatliche Lohnsteuer ca. 490€
Solidaritätszuschlag entfällt (wegen Freigrenze)
Kirchensteuer etnfällt
Netto (ohne Sozialabgaben) ca. 3010 €

 

Tipp: Für genaue Berechnungen nutzt du am besten einen aktuellen Lohnsteuerrechner 2025. Einen Vergleich der beliebtesten Brutto-Netto-Rechner findest du hier. 

 

Lohnsteuerabzug in der Praxis

In der Praxis musst du dich um die Abführung der Lohnsteuer nicht selbst kümmern. Dein Arbeitgeber zieht sie direkt vom Bruttogehalt ab und leitet sie ans Finanzamt weiter.
Das Ganze läuft automatisiert über das elektronische Lohnsteuerabzugsverfahren (ELStAM).

Dabei werden folgende Daten elektronisch übermittelt:

  • Steuerklasse

  • Kinderfreibeträge

  • Kirchenzugehörigkeit

  • Freibeträge

  • evtl. Schwerbehinderteneigenschaft

Das Finanzamt berechnet auf dieser Grundlage automatisch, wie viel Lohnsteuer du zahlen musst. Dein Arbeitgeber übernimmt nur die technische Abwicklung.

 

Welche Lohnsteuerklassen gibt es?

Die Steuerklasse bestimmt, wie viel Lohnsteuer monatlich vom Bruttogehalt abgezogen wird.
Sie hängt von deinem Familienstand, der Beschäftigungsart und teilweise auch von der Kinderanzahl ab.

Es gibt in Deutschland sechs Lohnsteuerklassen:

Steuerklasse Für wen gilt sie? Besonderheit
I Ledige, Geschiedene oder Verwitwete ohne Kinder Standardklasse für Singles
II Alleinerziehende mit Kind Entlastungsbetrag für Alleinerziehende
III Verheiratete, wenn Partner in Klasse V ist Günstiger bei großem Einkommensunterschied
IV Verheiratete mit ähnlichem Einkommen Beide zahlen gleichmäßig Lohnsteuer
V Verheiratete, wenn Partner in Klasse III ist Höhere Abzüge, gleicht sich bei der Steuererklärung aus
VI Nebenjobs oder mehrere Beschäftigungen Höchste Abzüge, keine Freibeträge

 

Die Wahl der richtigen Steuerklasse ist entscheidend, denn sie beeinflusst dein monatliches Nettogehalt.
Paare können durch Klassenkombinationen (III/V oder IV/IV mit Faktor) optimieren, wie viel ihnen monatlich ausgezahlt wird und wie hoch ihre Steuernachzahlung später ausfällt.

 

Wann ist die Lohnsteuerabrechnung fällig?

Arbeitgeber müssen die Lohnsteuer regelmäßig ans Finanzamt abführen – je nach Unternehmensgröße monatlich, vierteljährlich oder jährlich.

Die Fälligkeit richtet sich nach dem Gesamtbetrag der Lohnsteuer im vorangegangenen Jahr:

  • Über 5000 € – monatlich
  • 1.080 € - 5.000 € – vierteljährlich
  • Unter 1.080 € – jährlich

Für monatliche Zahler gilt:
Die Lohnsteuer ist jeweils bis zum 10. des Folgemonats an das Finanzamt zu überweisen.
Fällt der 10. auf ein Wochenende oder einen Feiertag, verschiebt sich die Frist auf den nächsten Werktag.

Um Fehler zu vermeiden, werden Lohnsteueranmeldungen heute fast immer elektronisch über ELSTER oder DATEV übermittelt.
Moderne Lohnabrechnungstools übernehmen diesen Prozess automatisch. So musst du dich nicht selbst um Fristen oder Übertragungen kümmern.

 

Fazit: Lohnsteuer verstehen

Die Lohnsteuer ist einer der wichtigsten Bestandteile deines Gehaltszettels und oft ein Buch mit sieben Siegeln.
Doch wer versteht, wie sie funktioniert und wie sie berechnet wird, kann Steuervorteile besser nutzen und unangenehme Überraschungen vermeiden.

 

FAQ – Häufig gestellte Fragen

Was ist Lohnsteuer?

Die Lohnsteuer ist eine Vorauszahlung auf die Einkommensteuer. Arbeitgeber:innen behalten sie direkt vom Bruttogehalt der Mitarbeitenden ein und führen sie monatlich ans Finanzamt ab.

Ab wann zahlt man Lohnsteuer?

Du zahlst Lohnsteuer, sobald dein Einkommen über dem Grundfreibetrag liegt. 2025 beträgt dieser rund 11.604 € pro Jahr (Stand: 2025). Wer darunter bleibt, zahlt keine Lohnsteuer.

Wie wird die Lohnsteuer berechnet?

Die Lohnsteuer richtet sich nach deinem Bruttolohn, deiner Steuerklasse, dem Familienstand und möglichen Freibeträgen. Arbeitgeber:innen berechnen sie automatisch anhand der elektronischen Lohnsteuerabzugsmerkmale (ELStAM).

Wie hoch ist die Lohnsteuer?

Das hängt vom Einkommen und der Steuerklasse ab. Als Faustregel gilt: Zwischen 14 % und 45 % des Bruttogehalts können als Lohnsteuer anfallen. Je höher das Einkommen, desto höher der Prozentsatz.

Wann ist die Lohnsteuerabrechnung fällig?

Die Lohnsteuer muss in der Regel bis zum 10. des Folgemonats ans Finanzamt abgeführt werden. Unternehmen mit geringeren Steuerbeträgen dürfen vierteljährlich oder jährlich zahlen.

Was ist der Unterschied zwischen Lohnsteuer und Einkommensteuer?

Die Lohnsteuer ist eine Erhebungsform der Einkommensteuer. Das bedeutet: Sie wird direkt vom Lohn abgezogen und später in der Steuererklärung mit der tatsächlichen Einkommensteuer verrechnet.

Was passiert, wenn man zu viel Lohnsteuer gezahlt hat?

Dann bekommst du sie über deine Einkommensteuererklärung zurück. Das passiert häufig, wenn sich Steuerklasse, Einkommen oder Freibeträge im Laufe des Jahres geändert haben.

Wie kann man Lohnsteuer sparen?

Durch Freibeträge (z. B. Kinderfreibetrag, Werbungskostenpauschale), die richtige Steuerklasse oder Sonderausgaben in der Steuererklärung. Auch Sachbezüge oder betriebliche Benefits können die Steuerlast senken.

 

Recommended Citation

Staffomatic (2025, 10. November). Lohnsteuer einfach erklärt: Lohnsteuer berechnen, Steuerklassen & Lohnsteuerabzug 2025 Veröffentlicht auf https://staffomatic.com/de/blog

 

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