Wann ist ein Sachbezug steuerfrei? Alles zu Sachbezügen, was du wissen musst
Nov 4, 2025
Karo
Sachbezüge sind viel mehr als ein kleiner Bonus auf der Gehaltsabrechnung. Ob Tankgutschein, Firmenrad oder Essenszuschuss – viele Arbeitgebende setzen mittlerweile auf steuerfreie Benefits, um ihre Teams zu motivieren und gleichzeitig Lohnnebenkosten zu sparen. Aber wie genau funktionieren Sachbezüge? Wann ist ein Sachbezug steuerfrei? Und warum tauchen Sachbezüge überhaupt auf deiner Lohnabrechnung auf?
Hier bekommst du den Überblick über alles, was du rund um Sachbezüge wissen musst – einfach, aktuell und mit Praxisbezug.
Zusammenfassung: Das Wichtigste auf einen Blick
Sachbezüge sind Leistungen, die du von deinem Arbeitgebenden bekommst – aber nicht in Geldform
Beispiele für Sachbezüge sind Tankgutscheine, Jobtickets, Mahlzeiten, Firmenwagen oder Gutscheine.
Bis 50€ im Monat bleiben Sachbezüge steuerfrei (Freigrenze, nicht Freibetrag).
In der Lohnabrechnung gelten Sachbezüge als geldwerter Vorteil und werden steuerlich berücksichtigt.
Vorteil für Unternehmen: Steuerlich attraktiv, steigert Motivation und Bindung der Mitarbeitenden.
Was sind Sachebzüge?
Sachbezüge sind im Grunde genommen alles, was du von deinem Arbeitgebenden bekommst, was kein Geld ist, aber trotzdem einen Wert hat. Also kein Gehalt in Euro auf dem Konto, sondern ein geldwerter Vorteil in anderer Form. Das kann ziemlich vielfältig aussehen, vom Tankgutschein über ein Jobticket bis hin zum Firmenrad oder einem Essenszuschuss.
Es geht also darum, dass du eine Leistung bekommst, die dein Gehalt ergänzt, ohne dass du dafür direkt mehr Bruttolohn erhältst. Das macht Sachbezüge für beide Seiten interessant:
➡️ Arbeitgebende können mit solchen Benefits ihre Teams motivieren, ohne hohe Lohnnebenkosten zu verursachen. ➡️ Mitarbeitende freuen sich über Extras, die ihren Alltag erleichtern oder Kosten sparen, zum Beispiel beim Tanken oder Mittagessen.
In der Praxis sieht das dann oft so aus:
Du bekommst monatlich einen Tankgutschein über 50 €,
oder dein Unternehmen stellt dir ein Dienstfahrrad zur Verfügung,
oder du nutzt ein Firmenhandy auch privat – das zählt ebenfalls als Sachbezug.
Kleiner, aber wichtiger Unterschied
Ein Sachbezug ist kein zusätzliches Gehalt. Deshalb darf er nicht einfach in Geld ausgezahlt werden, sonst verliert er seinen steuerfreien Status. Nur zweckgebundene Gutscheine oder Sachleistungen – also etwas, das du nicht bar bekommst – gelten wirklich als Sachbezug.
Wann ist ein Sachbezug steuerfrei?
Sachbezüge sind nicht automatisch steuerfrei. Es gibt klare Regeln, wann und in welcher Höhe ein Sachbezug steuerfrei ist.
Die 50-Euro-Freigrenze (Stand 2025)
Das Zauberwort lautet Freigrenze. Diese liegt aktuell bei 50 Euro pro Monat.
Das bedeutet: ➡️ Bleibt der Wert deiner Sachbezüge unter 50 € im Monat, musst du darauf keine Steuern und keine Sozialabgaben zahlen. ➡️ Überschreitest du die Grenze auch nur um einen Cent, ist der gesamte Betrag steuerpflichtig, nicht nur der Teil darüber.
Ein Beispiel:
Dein Unternehmen gibt dir monatlich einen Tankgutschein im Wert von 45 €. → Steuerfrei
Du bekommst zusätzlich einen 10 €-Gutschein fürs Fitnessstudio. → Jetzt sind’s 55 €. → Der komplette Betrag wird steuerpflichtig.
Freigrenze ≠ Freibetrag
Viele verwechseln die beiden Begriffe, aber sie sind nicht dasselbe:
Freigrenze: Wird sie überschritten, ist alles steuerpflichtig.
Freibetrag: Hier wäre nur der Teil über der Grenze steuerpflichtig. Bei Sachbezügen gilt die Freigrenze. Also: aufpassen!
Wichtig: Aktuelle Regelungen ab 2022 bleiben bestehen
Seit 2022 gelten strengere Anforderungen, was überhaupt als Sachbezug zählt. Nur noch zweckgebundene Gutscheine und Geldkarten, die keine Barauszahlung ermöglichen, sind begünstigt. Das heißt:
Prepaid-Kreditkarten mit Bargeldfunktion? ❌ Kein Sachbezug!
Gutscheinkarten für Tankstellen, Supermärkte oder Fitnessstudios? ✅ Ja, steuerfrei, wenn sie die Bedingungen erfüllen.
Was gilt für Sachbezug Lohnabrechnung?
Wer zum ersten Mal den Begriff Sachbezug auf der Gehaltsabrechnung entdeckt, fragt sich oft, warum an der Stelle etwas abgezogen wird. Ganz einfach: Sachbezüge sind geldwerte Vorteile, die steuerlich wie Einkommen behandelt werden müssen. Zumindest dann, wenn sie nicht steuerfrei sind.
Was das konkret heißt?
Dein Unternehmen muss den Wert des Sachbezugs auf deiner Lohnabrechnungals zusätzlichen geldwerten Vorteil ausweisen. Dieser Betrag erhöhtformal dein Bruttogehalt, damit das Finanzamt genau weiß, welchen Vorteil du durch den Sachbezug erhältst.
➡️ Wenn der Sachbezug steuerfrei ist (z. B. unter 50 €), wird er zwar aufgeführt, aber nicht versteuert. ➡️ Wenn der Sachbezug steuerpflichtig ist (z. B. Firmenwagen), erhöht er dein steuerpflichtiges Einkommen und damit auch die Abzüge.
Beispiel
Angenommen, du bekommst monatlich:
ein Jobticket im Wert von 49 € (steuerfrei),
und zusätzlich die private Nutzung eines Dienstwagens im Wert von 250 € (steuerpflichtig).
Dann gilt beim Thema Sachbezug Lohnabrechnung:
Dein steuerpflichtiges Bruttogehalt wird um 250 € erhöht.
Der steuerfreie Sachbezug (Jobticket) wird separat vermerkt, ohne dein Netto zu schmälern.
Warum Sachbezüge „vom Netto abgezogen“ erscheinen
Manchmal sieht es so aus, als würde dir der Sachbezug „abgezogen“. In Wirklichkeit ist es aber nur eine buchhalterischeDarstellung: Der geldwerte Vorteil wird addiert und anschließend durch Steuern und Abgaben wieder verrechnet. Das kann optisch wie ein Abzug wirken, ist aber keiner, denn du bekommst ja den Sachbezug zusätzlich zu deinem Gehalt.
Beispiele für Sachbezüge: Welche Sachbezüge sind besonders beliebt?
Sachbezüge können ganz unterschiedlich aussehen, vom kleinen Bonus bis hin zum echten Luxus für Mitarbeitende. Besonders beliebt sind jene, die praktisch im Alltag helfen oder Kosten sparen.
Klassiker unter den Sachbezügen
Firmenwagen: Nutzung auch privat, geldwerter Vorteil wird berechnet.
Jobticket / ÖPNV-Zuschuss: Steuerfrei bis zur Freigrenze, entlastet den Arbeitsweg.
Tankgutscheine: Einfach steuerfrei bis 50 € pro Monat möglich.
Essenszuschüsse / Kantinenleistungen: Direkt beim Mittagessen sparen, meist steuerfrei.
Firmenhandy oder Laptop: Privatnutzung teilweise steuerfrei.
Fitness- und Gesundheitsangebote: Sport, Yoga oder Massage als Benefit, häufig steuerfrei.
Gutscheine / Sachgutscheine: Einkauf, Kino oder Online-Shops, ideal als kleine Anerkennung.
Warum sie so beliebt sind
Für Mitarbeitende: Spart Geld, erhöht Motivation und Wertschätzung im Job.
Für Arbeitgebende: Steuerlich attraktiv, stärkt Bindung, motiviert ohne große Lohnnebenkosten.
Flexibel kombinierbar: Je nach Bedarf können Unternehmen verschiedene Sachbezüge zusammenstellen.
Was ist der Unterschied zwischen Sachbezug und geldwertem Vorteil?
Viele verwechseln die Begriffe Sachbezug und geldwerter Vorteil – dabei steckt ein kleiner, aber feiner Unterschied dahinter. Grundsätzlich kannst du dir folgenden Merksatz merken: Jeder Sachbezug ist ein geldwerter Vorteil, aber nicht jeder geldwerte Vorteil ist ein Sachbezug.
Diese Unterscheidung ist besonders wichtig für die korrekte Lohnabrechnung, die Einhaltung der Freigrenzen und die Kommunikation mit Mitarbeitenden.
Sachbezug
Definition: Eine konkrete Sachleistung des Arbeitgebers an Mitarbeitende, z. B. Tankgutschein, Jobticket, Firmenwagen, Essensgutschein.
Charakter: Immer eine leistungsspezifische, nicht-monetäre Zuwendung.
Steuerliche Behandlung: Unterliegt der 50-Euro-Freigrenze für steuerfreie Sachbezüge (Stand 2025).
Geldwerter Vorteil
Definition: Jeder Vorteil, den ein Mitarbeitender aus dem Arbeitsverhältnis bezieht und der einen messbaren Geldwert hat – also auch Sachbezüge, Firmenwagen, aber z. B. auch private Nutzung des Diensthandys.
Charakter: Überbegriff, zu dem Sachbezüge gehören.
Steuerliche Behandlung: Wird nach dem Wert der Leistung bemessen; steuerfreie Grenzen gelten je nach Art des Vorteils.
Fazit
Sachbezüge sind weit mehr als nette Zusatzleistungen: Sie sind einwertvolles Instrument zur Mitarbeitermotivation, steuerlich attraktiv und flexibel einsetzbar. Ob Tankgutscheine, Jobticket, Firmenwagen oder Essenszuschüsse – Sachbezüge bringen echte Vorteile für Mitarbeitende und Arbeitgeber:innen.
Wichtig:
Die 50-Euro-Freigrenze beachten – sonst wird der komplette Sachbezug steuerpflichtig.
Sachbezüge müssen korrekt in der Lohnabrechnung ausgewiesen werden.
Digitale Tools helfen, Verwaltung, Abrechnung und Dokumentation effizient zu gestalten.
FAQ – Häufig gestellte Fragen
Was sind Sachbezüge?
Sachbezüge sind Leistungen des Arbeitgebers an Mitarbeitende, die nicht in Geld, sondern als Sachleistung ausgezahlt werden – z. B. Tankgutscheine, Jobticket oder Firmenwagen.
Wann sind Sachbezüge steuerfrei?
Sachbezüge sind bis zu 50 € pro Monat steuerfrei, sofern sie zweckgebunden sind und nicht in bar ausgezahlt werden. Überschreitet der Betrag die Freigrenze, wird der gesamte Sachbezug steuerpflichtig.
Wie werden Sachbezüge in der Lohnabrechnung berücksichtigt?
Sachbezüge erscheinen als geldwerter Vorteil auf der Lohnabrechnung. Steuerfreie Sachbezüge erhöhen das Bruttogehalt nicht, steuerpflichtige werden dem Bruttolohn zugerechnet und versteuert.
Warum wird ein Sachbezug manchmal vom Netto abgezogen?
Optisch kann es so aussehen, als würde der Sachbezug dein Netto reduzieren. Tatsächlich handelt es sich um eine buchhalterische Darstellung des geldwerten Vorteils; du bekommst die Leistung zusätzlich zu deinem Gehalt.
Welche Sachbezüge gibt es?
Beliebt sind z. B. Firmenwagen, Jobtickets, Tankgutscheine, Essenszuschüsse, Firmenhandys oder Fitnessangebote. Sie sparen Kosten, motivieren und steigern die Zufriedenheit der Mitarbeitenden.
Recommended Citation
Staffomatic (2025):Sachbezüge – Definition, Steuerfreiheit und Lohnabrechnung. Veröffentlicht auf staffomatic.com am 4. November 2025.