Wie viele Stunden muss ich diesen Monat eigentlich arbeiten? Genau das beantwortet die Monatsarbeitszeit – und zwar nicht nur für Arbeitnehmende persönlich, sondern auch für Unternehmen, die planen, abrechnen und organisieren müssen. Die monatliche Arbeitszeit ist eine der wichtigsten Größen im Personalmanagement.
Doch obwohl sie im Alltag ständig gebraucht wird, wissen viele nicht genau, wie sich die Monatsarbeitsstunden eigentlich berechnen – oder worauf man achten muss. Wir zeigen dir, wie man die monatliche Arbeitszeit berechnen kann und geben dir einen Überblick in einer monatlichen Arbeitszeit Tabelle.
Was sind die Monatsarbeitsstunden?
Die Monatsarbeitsstunden beschreiben die Arbeitszeit, die Mitarbeitende innerhalb eines Kalendermonats laut Vertrag leisten sollen. Sie ergibt sich aus der wöchentlichen Arbeitszeit, die auf den Monat hochgerechnet wird – also ein Richtwert dafür, wie viele Stunden realistisch zu leisten sind, z. B. bei einer 40-Stunden-Woche etwa 174 Stunden im Monat.
Warum das wichtig ist? Ohne klaren Überblick über die monatliche Arbeitszeit ist es schwer, faire Dienstpläne zu erstellen, Überstunden korrekt zu erfassen oder Gehälter sauber abzurechnen. Auch für Teilzeitmodelle, Minijobs oder kurzfristige Beschäftigungen sind die Monatsarbeitsstunden eine wichtige Bezugsgröße.
Wie viele Arbeitsstunden hat ein Monat?
Allgemein gilt, dass ein Monat 4 Wochen hat und somit 20 Arbeitstage. Richtig? Ganz so leicht ist es leider nicht. Denn Arbeitstage und Arbeitsstunden pro Monat hängen vom Arbeitsmodell ab. Wer beispielsweise in Teilzeit arbeitet, hat entsprechend weniger Arbeitsstunden. Und auch nicht jeder Monat hat gleich viele Arbeitstage.
Zur Berechnung der Monatsarbeitszeit ist es also wichtig, das individuelle Arbeitszeitmodell zu berücksichtigen. Wir zeigen dir im nächsten Abschnitt, wie's geht!
Monatliche Arbeitszeit berechnen: So geht's!
Die Berechnung der Monatsarbeitszeit ist gar nicht so kompliziert, wie sie auf den ersten Blick wirkt. Es gibt eine einfache Faustformel, mit der sich die monatliche Arbeitszeit berechnen lässt – und die lautet:
Wochenarbeitszeit × 4,35 = Monatsarbeitszeit
Warum 4,35? Ein Jahr hat 52 Wochen, geteilt durch 12 Monate ergibt durchschnittlich 4,33 bis 4,35 Wochen pro Monat – deshalb ist 4,35 der gängige und anerkannte Rechenwert zur Berechnung der Monatsarbeitszeit, mit dem auch viele Lohnabrechnungssysteme arbeiten.
Beispielrechnungen zur Orientierung
-
40-Stunden-Woche × 4,35 = 174 Stunden pro Monat
(typisch für Vollzeit)
-
30-Stunden-Woche × 4,35 = 130,5 Stunden pro Monat
(z. B. Teilzeitmodell)
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20-Stunden-Woche × 4,35 = 87 Stunden pro Monat
(z. B. Elternteilzeit oder Nebenjob)
- 48-Stunden Woche x 4,35 = 209 Stunden pro Monat
(z.B. in der Gastronomie, maximale Höchstarbeitszeit)
Welche Faktoren beeinflussen die Monatsarbeitsstunden?
Auch wenn die Monatsarbeitsstunden auf den ersten Blick wie eine feste Größe wirken, gibt es einige wichtige Einflussfaktoren, die dafür sorgen, dass sich die tatsächlichen Arbeitsstunden von Monat zu Monat unterscheiden können. Gerade wenn du Dienstpläne erstellst oder Löhne abrechnest, solltest du diese Variablen unbedingt im Blick behalten:
1. Anzahl der Arbeitstage im Monat
Nicht jeder Monat ist gleich lang – logisch. Aber was oft vergessen wird: Auch die Verteilung der Wochentage macht einen Unterschied. Ein Monat mit fünf Montagen oder Dienstagen bringt für viele Mitarbeitende mehr reale Arbeitstage – und damit mehr Stunden.
Beispiel:
Das bedeutet: Auch bei gleichen vertraglichen Monatsarbeitsstunden können Mehrstunden oder Minusstunden entstehen – wenn man nicht aktiv plant.
2. Feiertage
Feiertage reduzieren die Soll-Arbeitszeit – aber nur, wenn sie auf einen regulären Arbeitstag fallen. In manchen Monaten kann ein Feiertag also gleich 8 Stunden "schenken", in anderen bleibt alles beim Alten.
Wichtig: Feiertage sind bundeslandabhängig – deshalb muss die Berechnung regional angepasst werden.
3. Urlaubstage & Krankheitstage
Wenn Mitarbeitende Urlaub nehmen, zählt das als bezahlte Arbeitszeit – sie reduzieren zwar die tatsächliche Anwesenheit, aber nicht die vertragliche Monatsarbeitszeit. Das wirkt sich z. B. auf Überstunden oder Restzeiten aus. Ähnlich ist es bei Krankheitstagen. Krankheitstage mit ärztlichem Attest zählen grundsätzlich wie normale Arbeitstage – sie verändern also nicht die Monatsarbeitszeit, können aber im Nachhinein bei der Zeiterfassung oder Lohnfortzahlung relevant werden.
4. Arbeitszeitmodell
Die genaue Lage und Verteilung der Arbeitszeit beeinflusst ebenfalls, wann wie viel gearbeitet wird. Teilzeitkräfte arbeiten oft an festen Tagen – ein Feiertag kann dann mehr oder weniger ins Gewicht fallen, je nach individueller Planung.
Monatliche Arbeitszeit Tabelle
Nicht jede*r arbeitet 40 Stunden pro Woche. Deshalb ist es hilfreich, auf einen Blick zu sehen, wie sich unterschiedliche Wochenarbeitszeiten auf die Monatsarbeitsstunden auswirken. Diese monatliche Arbeitszeit Tabelle gibt dir eine einfache Orientierung – auf Basis unserer Faustformel.
Natürlich kann die tatsächliche Arbeitszeit je nach Monat (z. B. Februar oder Dezember), Feiertagen oder Urlaub leicht abweichen. Die folgende Arbeitszeiterfassung Tabelle bieten dir aber eine gute Planungsgrundlage für Schichtpläne, Lohnabrechnungen oder Arbeitszeitkonten.
Tägliche Arbeitszeit (bei 5 Tagen die Woche) |
Wochenarbeitszeit |
Monatsarbeitzeit Ø |
2,0 Std/Tag |
10 Stunden |
43,5 Stunden |
3,0 Std/Tag |
15 Stunden |
66,25 Stunden |
4,0 Std/Tag |
20 Stunden |
87,0 Stunden |
5,0 Std/Tag |
25 Stunden |
108,75 Stunden |
6,0 Std/Tag |
30 Stunden |
130,5 Stunden |
7,0 Std/Tag |
35 Stunden |
152,25 Stunden |
7,7 Std/Tag |
38,5 Stunden |
167,48 Stunden |
8,0 Std/Tag |
40 Stunden |
174 Stunden |
Warum ist die korrekte Erfassung der Monatsarbeitszeit entscheidend?
Gesetzliche Vorgaben einhalten
Seit dem Grundsatzurteil des Bundesarbeitsgerichts 2022 ist klar: Arbeitgeber*innen müssen die Arbeitszeit ihrer Mitarbeitenden systematisch erfassen – und zwar vollständig. Die Monatsarbeitszeit ist dabei ein wichtiger Referenzwert, um zu prüfen, ob Überstunden entstehen oder Mindeststandards eingehalten werden.
Gehälter und Löhne korrekt berechnen
Die monatliche Arbeitszeit beeinflusst direkt die Lohnabrechnung – besonders bei Stundenlöhnen, Teilzeit oder Minijobs. Wer hier ungenau arbeitet, riskiert Nachzahlungen, Rückfragen vom Finanzamt oder Konflikte im Team. Eine verlässliche Zeiterfassung sorgt für Transparenz und Vertrauen auf beiden Seiten.
Dienst- und Schichtpläne realistisch gestalten
Mit einer klaren Übersicht über die Monatsarbeitszeit kannst du gerechte Pläne erstellen, Über- oder Unterlastung vermeiden und deine Personalressourcen effizient einsetzen. Gerade bei wechselnden Schichten, Teilzeit oder saisonalen Peaks ist das Gold wert.
Transparenz und Fairness im Team fördern
Wenn alle wissen, wie viel sie im Monat arbeiten sollen – und was tatsächlich geleistet wurde – gibt es weniger Missverständnisse. Ein klar dokumentierter Soll-Ist-Vergleich schafft Vertrauen, reduziert Konflikte und zeigt Wertschätzung gegenüber der geleisteten Arbeit.