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Was ist Gleitzeit und welche Bedeutung hat sie zufriedene Mitarbeitende?

 

Ein Beispiel in 4 Szenen.

 

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Sarah ist Frühaufsteherin. Um 6 Uhr startet sie hellwach, gut gelaunt und motiviert in den Tag. Zum Glück kann sie dank der Gleitzeit in ihrem Job auch schon früh ab 7 Uhr mit der Arbeit beginnen. 

 

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Zwischen 10 und 15 Uhr ist die Kernarbeitszeit am Tag. Das ganze Team sollte zu dieser Zeit anwesend sein, unabhängig davon ob man eher wie Sarah, die Frühaufsteherin ist oder wie Joe, der lieber länger schläft. 

 

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Dank der Kernarbeitszeit gibt es keine Probleme, Meetings zu planen und z.B. die Möglichkeit, die Pausen zusammen zu verbringen und einen Teamzusammenhalt zu schaffen. Jede:r Mitarbeitende hat aber trotzdem die Flexibilität nach dem eigenen Geschmack die Arbeitszeiten zu planen. 

 

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Und Sarah? Die hat um 15.30 Uhr ihre Arbeit für den Tag erledigt und kann ihre Freizeit so gestalten, wie sie möchte. 

 

Gleitzeit ist das Zauberwort für Flexibilität im Job: Sie ermöglicht, Arbeitszeiten persönlich anzupassen und fördert so Zufriedenheit und Ausgeglichenheit im Team.

 

Die Bedeutung von Gleitzeit

Im Normalfall enthält ein Arbeitsvertrag oder eine Arbeitsvereinbarung die tägliche Arbeitszeit, die ein Arbeitnehmer einzuhalten hat. Das bedeutet, der Beginn und das Ende der Arbeitszeit sind mit dem:der Arbeitgeber:in schriftlich vereinbart. Für Arbeitnehmer:innen bedeutet das, dass private Angelegenheiten in den meisten Fällen nicht einfach zu erledigen sind. Reguläre Arbeitszeiten überschneiden sich häufig mit Öffnungszeiten bestimmter Geschäfte oder Ärzte.

 

Wird in einem Unternehmen Gleitzeit als Zeitmodell für die Arbeitsleistung angewendet, so gibt es keine starre zeitliche Regelung der Beginn- und Endzeit der jeweiligen beruflichen Tätigkeit. Arbeitnehmer:innen erhalten hier einen zeitlichen Spielraum, der es ihnen ermöglicht, die Arbeitszeit relativ frei zu wählen. Wichtig ist bloß, dass die tägliche Arbeitszeit eingehalten wird.

Was Gleitzeit bedeutet und welche rechtlichen Vorgaben dahinter stehen, wird im Folgenden erläutert. 

 

Definition Gleitzeit

Unter Gleitzeit versteht man ein flexibles Zeitmodell zur Durchführung der Arbeitstätigkeit. Arbeitnehmer:innen sind bei diesem Zeitmodell nicht an starre Beginn- und Endzeiten ihrer täglichen Tätigkeit gebunden. Das bedeutet, sie können sich ihre Freizeit besser einteilen. Gleitende Arbeitszeit ist somit das strikte Gegenteil von einem 8 bis 17 Uhr Arbeitsplatz. Es besteht jedoch fast immer eine sogenannte Kernarbeitszeit. In diesem Zeitraum ist die Anwesenheit am Arbeitsplatz Pflicht.

 

Für Arbeitnehmer:innen hört sich freie Zeiteinteilung bei einer Gleitzeit Arbeitsstelle sicherlich sehr gut an. Arbeitgeber:innen wiederum haben des Öfteren schlaflose Nächte bei der Vorstellung, dass Arbeitnehmer:innen ihre Arbeitszeiten frei wählen können. Wurde in der betrieblichen Vereinbarung jedoch ein guter Kompromiss bei der Gleitzeit Planung getroffen, so können reibungslose Arbeitsabläufe im Unternehmen garantiert werden. Zudem kann dies dafür sorgen, dass die Mitarbeiterzufriedenheit und ebenfalls die Effizienz sowie die Qualität der Arbeit erhöht werden. 

 

Rahmenbedingungen Gleitzeit

Für das Zeitmodell Gleitzeit gelten Rahmenbedingungen, die im Arbeitsrecht und auch im Arbeitszeitgesetz festgelegt wurden. 

 

Zu diesen zählen:

  • die exakte Dokumentation der täglichen Arbeitszeiten
  • Pausen- und Ruhezeiten-Regelungen
  • eine maximale tägliche Arbeitszeit, welche nicht überschritten wird
  • die Festsetzung der täglichen Höchstarbeitszeit bei 
    • Jugendlichen
    • Schwangeren
    • Stillenden Müttern 

 

Welche Zeitmodelle für Gleitzeit gibt es?

Gleitende Arbeitszeit kann auf die Arbeitsweise und den Alltag des Unternehmens angepasst werden. Es bestehen mehrere individuelle Arten in der Kategorie Arbeitszeitmodelle Gleitzeit.

 

Hierzu zählen:

 

1. Die Gleitzeit mit Kernarbeitszeit

Einige Unternehmen legen zusätzlich zur Gleitzeit eine Kernarbeitszeit fest. Durch die Kernarbeitszeit können die Arbeitgeber:innen gewährleisten, dass in einem bestimmten Zeitraum alle Arbeitnehmer:innen an ihrem Arbeitsplatz vorzufinden sind. So kann zum Beispiel die Kernzeit folgendermaßen festgelegt werden: 

 

Gleitzeit von 7 bis 9,30 Uhr - Kernarbeitszeit von 9.30 bis 15 Uhr - Gleitzeit zum Ausgleiten von 15 bis 18 Uhr. 

 

Bei diesem Beispiel beträgt die Kernzeit 5,5 Stunden. In diesen 5,5 Stunden müssen alle Arbeitnehmer:innen an ihrem Arbeitsplatz sein. Eine Möglichkeit, wie ein Arbeitnehmer diese Zeit umsetzen kann, ist: 

 

Der Arbeitnehmer beginnt seine Tätigkeit um 8 Uhr und beendet seine Tätigkeit nach der vereinbarten täglichen Arbeitszeit von acht Stunden und einer Pause von 30 Minuten um 16.30 Uhr. 

 

Ein anderer Arbeitnehmer beginnt seinen Arbeitstag um 9.30 Uhr, macht 30 Minuten Pause und beendet seine Arbeit um 18 Uhr nach den vereinbarten acht Stunden Arbeitszeit.

 

Wichtig hierbei ist, dass die Kernarbeitszeit eingehalten wird.

 

2. Gleitzeit ohne Kernarbeitszeit

Bei diesem Modell können Arbeitnehmer frei über ihre Anwesenheit während eines geregelten Zeitfensters nachkommen. Hierbei gilt es zu beachten, dass die vertraglich festgelegte tägliche Arbeitszeit eingehalten wird. Wird zum Beispiel ein Zeitfenster von elf Stunden festgesetzt, können Arbeitnehmer während dieser elf Stunden ihrer Arbeitszeit frei nachkommen. Dieses Gleitzeit Modell eignet sich hervorragend für Unternehmen, in denen Bereiche unabhängig arbeiten, wie zum Beispiel in der Forschung. 

 

3. Die qualifizierte Gleitzeit

In diesem Zeitmodell der Gleitzeit wird ein maximaler Spielraum im Bereich Beginn, Ende und Dauer der Arbeitszeit für Arbeitnehmer:innen gewährt. Die einzige Bedingung, die Arbeitnehmer:innen hier beachten müssen, ist, dass die vereinbarte Mindestarbeitszeit für einen vorbestimmten Zeitraum eingehalten wird. Dieser Zeitraum kann zum Beispiel ein Monat, ein halbes Jahr oder ein Jahr sein.

 

Die folgenden beiden Modelle, die wir nun vorstellen, fallen unter die qualifizierte Gleitzeit, sind jedoch anders geprägt. 

 

4. Die Gleitzeit mit Funktionszeit

Der Spielraum, der hier in diesem Modell gewährt wird, ist der gleiche wie bei der Gleitzeit mit Kernzeit. Die Arbeitgeber:innen können hier in unterschiedlichen Bereichen des Unternehmens festlegen, welche Arbeitnehmer zu welchem Tageszeitpunkt am Arbeitsplatz anwesend sein müssen. Dadurch kann gewährleistet werden, dass in einem vorbestimmten Arbeitsbereich alle Arbeitnehmer zum selben Zeitpunkt anwesend sind und der Arbeitsablauf ohne Probleme verläuft. Wie dieses Modell ausgestaltet wird, bleibt den Arbeitgeber:innen überlassen. 

 

Die Gleitzeit mit Funktionszeit eignet sich hervorragend für Organisationen, in denen Arbeitnehmer sich in allen Aufgabenbereichen gegenseitig vertreten können. So zum Beispiel in Call Centern oder im Servicebereich von Unternehmen.

 

Voraussetzung hierfür ist ein funktionierendes Arbeitnehmer:innen-Team und eine kooperative Kompetenz der Arbeitnehmer:innen! Entstehen in diesem Modell Plus- oder Minusstunden, werden diese in einem Arbeitszeitkonto festgehalten.

 

5. Die Gleitzeit mit Lebensarbeitszeit oder Jahresarbeitszeit

Dieses Gleitzeit Modell bietet die höchste Freiheit für Arbeitnehmer:innen. Hier wird die Arbeitszeit, selbstverständlich unter Einhaltung der Vorgaben des Arbeitszeitgesetzes, nach den Bedürfnissen der Arbeitnehmer:innen gestaltet. Wichtig ist hier nur, dass am Ende des geschäftlichen Jahres die mit dem Arbeitgeber vereinbarte durchschnittliche Arbeitszeit erbracht worden ist. 

 

Die von den Arbeitnehmern geleistete Arbeitszeit wird bei allen vorgestellten Modellen durch ein Arbeitszeitkonto erfasst. Bei dem Modell mit der Lebensarbeitszeit werden die geleisteten Arbeitsstunden gespart und für den frühen Renteneintritt oder zum Beispiel ein Sabbatical genutzt. 

 

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Die Gleitzeit und das Arbeitsrecht

Gleitzeit Modelle sind auf Flexibilität ausgerichtet und sollen den Arbeitnehmer:innen im Arbeitsalltag mehr Freiheit bieten. Dadurch wird die Motivation der Arbeitnehmer positiv beeinflusst und das Unternehmen kann dadurch erfolgreicher werden. Hochmotivierte Arbeitnehmer:innen sind glücklicher und leisten entsprechend mehr in besserer Qualität.

 

Gleitzeit ist jedoch nicht für jede Branche ein geeignetes Zeitmodell. 

 

Wann ist Gleitzeit in einem Unternehmen sinnvoll?

Wenn es in einem Unternehmen keine Rolle spielt, wann bestimmte Aufgaben erledigt werden, kann Gleitzeit eine erfolgversprechende Arbeitszeit-Variante darstellen. 

 

So zum Beispiel ist Gleitzeit für Organisationen und Unternehmen nicht geeignet, in denen Schichtarbeit durchgeführt wird. Des Weiteren in der Pflege, der Gastronomie oder in der Produktion sind Gleitzeitmodelle undenkbar. Außerdem ungeeignet sind Fahrdienste, Rettungsfahrzeuge oder Arbeiten im öffentlichen Dienst wie zum Beispiel bei der Polizei.

 

Gleittage und Überstunden bei der Gleitzeit

Im modernen Arbeitsalltag sind Überstunden keine Seltenheit mehr. Plötzlich gestiegener Arbeitsaufwand oder die Einhaltung wichtiger Termine müssen immer wieder durch kurzfristige Erhöhung der Arbeitsleistung kompensiert werden. Dementsprechend entstehen auch bei Gleitzeit Überstunden, welche selbstverständlich ebenfalls abgebaut werden.

 

Im Falle der Gleitzeit wird die tägliche Arbeitszeit auf dem Arbeitszeitkonto oder Gleitzeitkonto festgehalten. Auf diesem Konto befinden sich Minus- sowie Plusstunden, die bei der Abrechnung gegenübergestellt werden. Arbeitnehmer:innen können diese geleistete Mehrarbeit in Überstunden bei Gleitzeit sammeln und nach deren Bedarf abbauen. Dieser Zeitabbau kann stundenweise erfolgen oder auch als ganzer Tag als Gleittag genutzt werden.

 

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Die Gleitzeit in der Betriebsvereinbarung oder im Arbeitsvertrag

Es ist gesetzlich vorgesehen, dass die Gleitzeit immer schriftlich im Arbeitsvertrag oder der Betriebsvereinbarung festgesetzt wird. Eine Gleitzeitvereinbarung muss daher immer in Schriftform zwischen dem:der Arbeitnehmer:in und dem:der Arbeitgeber:in dokumentiert werden. Ist in einem Unternehmen ein Betriebsrat vorhanden, so muss dieser seine Zustimmung ebenfalls schriftlich geben. 

 

Eine schriftliche Vereinbarung betreffend die Gleitzeit hat Folgendes zu enthalten:

  • die Dauer der Gleitzeitperiode
  • eine Kernarbeitszeit (falls diese vorhanden ist) 
  • die Gleitspanne für das Ein- und Ausgleichen
  • die Regelung der Überstunden
  • die Gleitzeit Handhabung

 

Den Arbeitgeber:innen steht durch das Direktionsrecht die Möglichkeit zu, die gleitenden Arbeitszeiten, also die Gleitzeit, jederzeit abzuschaffen oder im Unternehmen einzuführen.

 

Gibt es in dem Unternehmen eine Arbeitnehmer Vertretung, so hat diese ein Mitbestimmungsrecht. Das Mitbestimmungsrecht ist nach Paragraf 87 Absatz 1 Nummer 2 des Betriebsverfassungsgesetzes ein erzwingbares Mitbestimmungsrecht. Das bedeutet, dass der Betriebsrat oder eine Arbeitnehmervertretung das Mitspracherecht erzwingen kann. Stimmt der Betriebsrat einer Gleitzeit Vereinbarung zu, so ist diese in der Betriebsvereinbarung festzuhalten. 

 

Was ist in einer Gleitzeit Vereinbarung enthalten?

Eine Gleitzeit Vereinbarung ist ein Vertrag, der zwischen Arbeitgeber und Arbeitnehmer geschlossen wird. Der Inhalt besteht aus entsprechenden Regelungen, in diesem Fall zur Gleitzeit und den zugehörigen Details. So sind die Wirkung, die konkreten Absprachen und die Handhabung der Überstunden zum Beispiel einige Faktoren, die enthalten sind. 

 

Weitere Details, die eine Vereinbarung für Gleitzeit betreffen sind

Je detailreicher die Gleitzeit geregelt ist, desto besser lassen sich entsprechende modelle in der Praxis umsetzen.

 

Wichtige Regelungen zur Gleitzeit sind zum Beispiel:

 

  • in welchen Zeiträumen ist der Gleitzeitrahmen festgelegt? 
  • besteht während der Gleitzeit eine Kernarbeitszeit?
  • welche Grenzen werden gesetzt?
    • tägliche Höchstarbeitszeit
    • wöchentliche Höchstarbeitszeit
  • welche Umstände können die gleitende Arbeitszeit begrenzen? 
  • wie werden Überstunden gehandhabt?
  • wann verfallen Überstunden?
  • wann muss der Großteil der Überstunden abgebaut werden? 

 

Damit eine Gleitzeit Vereinbarung Gültigkeit erlangt, muss sie von beiden Vertragspartnern unterzeichnet werden. Ist ein Betriebsrat im Unternehmen vorhanden, muss auch dieser die Vereinbarung unterzeichnen. Bestehen von Seiten des Arbeitnehmers Fragen müssen diese vor der Unterzeichnung geklärt werden! 

 

Fazit

Das Thema Gleitzeit Bedeutung wurde hier in einer kurzen Zusammenfassung behandelt. Es bestehen jedoch weitere unzählige kleine Details wie zum Beispiel das Arbeitszeitkonto oder das Gleitzeitkonto die eine extra Beantwortung benötigen, um genau und umfassend erklärt zu werden. 

 

In jedem Fall bieten Gleitzeitmodelle zahlreiche Vorteile und bieten sich in vielen Branchen an. Mit dem Arbeitszeitkonto von Staffomatic hast du einen perfekten Überblick über gearbeitete Stunden deiner Mitarbeiter:innen.

 

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