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Können auf einem Arbeitszeitkonto Überstunden verfallen?

 

Überstunden auf dem Arbeitszeitkonto sammeln sich immer dann an, wenn zum Beispiel freiwillig Überstunden geleistet werden oder sie aus anderen Gründen geleistet werden. Jeder, der beruflich ein Arbeitszeitkonto führt, weiß um den Vorteil der genauen Informationen über seine erbrachte Arbeitsleistung.

 

Durch die genauen Aufzeichnungen in dem Arbeitszeitkonto bemerkt man erst, wie schnell auch entsprechende Minusstunden entstehen können. Dasselbe gilt für die Kategorie Aufbau Arbeitszeitkonto mit Überstunden. Erst dann, wenn man sie bewusst veranschaulicht bekommt, merkt man, wie lange es dauert, ausreichend Überstunden zu erarbeiten, wenn diese auf freiwilliger Basis durchgeführt werden. 

 

Gerade dann, wenn der Freizeitausgleich vereinbart wurde und dieser über einen längeren Zeitraum nicht beansprucht, werden kann, ist die Frage "Können Arbeitszeitkonto Überstunden verfallen?” nicht von ungefähr. Im folgenden Beitrag einige wichtige Informationen und gesetzliche Regelungen betreffend die Überstunden auf dem Arbeitszeitkonto.

 

Mit der Zeiterfassung von Staffomatic lassen sich Arbeitszeiten ganz exakt festhalten. Somit lassen sich die jeweiligen Überstunden oder Minusstunden einfach auf das Arbeitszeitkonto übertragen. Auch hierzu bieten wir eine smarte Lösung an. Das Arbeitszeitkonto von Staffomatic ist komplett digital und bietet Arbeitgeber:innen eine einfache und korrekte Lösung zur Dokumentation der Ist-Stunden und der Soll-Stunden aller Arbeitnehmer:innen.

 

Das Arbeitszeitkonto ist selbstverständlich datenschutzkonform, sicher und einfach zu bedienen. Auch in Verbindung mit der Lohnbuchhaltung entstehen Vorteile, denn die Zeiten können genau übertragen werden.

 

Das Arbeitszeitkonto und die Überstunden

Im beruflichen Alltag kommt es immer wieder dazu, dass aufgrund verschiedener Situationen Überstunden geleistet werden müssen. So müssen zum Beispiel erkrankte Kolleg:innen ersetzt oder ein wichtiger Auftrag muss fristgerecht erledigt werden. Besteht saisonal bedingt ein erhöhter Arbeitsaufwand oder ein unerwartetes Großprojekt steht an, dann sind Überstunden ebenfalls gängig. Diese müssen natürlich stets mit dem Arbeitszeitgesetz konform sein.

 

Als Arbeitgeber:in ordnest du dann Überstunden an, die das wirtschaftliche Interesse des Unternehmens unterstützen. Die Entschädigung für geleistete Überstunden wird in den meisten Fällen schon im Arbeitsvertrag festgelegt, es kann aber auch eine tarifvertragliche Regelung hierzu geben.

 

Arbeitgeber:innen haben im Bereich der Entschädigung von Überstunden aus zwei Möglichkeiten zu wählen. Entweder werden Arbeitnehmer:innen diese geleisteten Überstunden ausbezahlt oder aber es wird ein Freizeitausgleich gewährt. Wenn es zu der Situation kommt, dass der Freizeitausgleich vereinbart wurde und dieser nicht in Anspruch genommen werden kann, stellt sich die Frage, ob Arbeitszeitkonto Überstunden verfallen können.

 

Hinweis: Besteht ein Lebensarbeitszeitkonto, verfallen die Überstunden selbstverständlich nicht, denn wie der Name schon sagt, sammeln Arbeitnehmer:innen im gesamten Arbeitsleben Stunden und Werte. Diese werden im Fall des Lebensarbeitszeitkontos dann genutzt, um ein Sabbatical, die Frührente, eine Altersteilzeit oder andere geplante Auszeiten zu finanzieren. Während dieser Zeit sind die jeweiligen Arbeitnehmer:innen sozialversichert und werden von diesem Lebensarbeitszeitkonto finanziert.

 

Mehr Details zum Lebensarbeitszeitkonto kannst du in unserem Glossar erfahren. In dem entsprechenden Artikel haben wir wissenswerte Details für dich zusammengefasst. Doch nun zurück zu den Überstunden und dem Arbeitszeitkonto.

 

Das Arbeitszeitgesetz und das Arbeitszeitkonto

Ein Arbeitszeitkonto bietet Arbeitnehmer:innen eine gewisse Flexibilität im Arbeitsalltag. Diese Flexibilität besitzt jedoch Grenzen durch gesetzliche Rahmenbedingungen. Trotzdem handelt es sich um ein beliebtes Modell, welches erheblich zur Mitarbeiterzufriedenheit beiträgt. Insbesondere bei Gleitzeitmodellen ist das Arbeitszeitkonto ein wichtiges Instrument im betrieblichen Organisationsaufwand.

 

Rahmenbedingungen der Arbeitszeitkonten

Für Arbeitszeitkonten gibt es selbstverständlich einige Rahmenbedingungen. Das Arbeitszeitgesetz muss beispielsweise Beachtung finden. Alle Arbeitnehmer:innen müssen zwischen zwei Arbeitseinsätzen die vorgeschriebene Ruhezeit einhalten. Diese Vorschrift darf ebenso wenig wie die Pausenzeiten missachtet werden. In einigen Branchen wie zum Beispiel beim Pflegepersonal oder bei Lastkraftwagenfahrern gelten Sonderregelungen. Außerdem gibt es besondere Personengruppen wie Minderjährige, Schwangere, Mütter und Auszubildende. Auch an dieser Stelle gelten andere besondere Regelungen!

 

Auch die Höchstarbeitszeit ist gesetzlich vorgeschrieben. Arbeitnehmer:innen dürfen die gesetzlich vorgeschriebene Höchstarbeitszeit von 8 Stunden nicht überschreiten. In Ausnahmefällen werden 10 Stunden gewährt, zu denen Überstunden bereits hinzugezählt wurden. Mindestlohnempfänger:innen dürfen laut Mindestlohngesetz nicht mehr als die Hälfte der monatlich vereinbarten Regelarbeitszeit sammeln.

 

Arbeitszeitgesetz beachten:

  • bei bestimmten Personengruppen
  • bei bestimmten Branchen gelten Ausnahmen
  • Höchstarbeitszeit beachten

 

Wann entstehen Überstunden?

Durch die Entscheidung des Bundesarbeitsgerichts sind Überstunden geleistete Arbeitszeit, die über die vertragliche tägliche Arbeitszeit hinausgeht. Kommt es nun zu Überstunden, so werden diese also zusätzlich zu der vertraglich geregelten Arbeitszeit geleistet. Besteht kein Gleitzeit-Arbeitsmodell, so können an einem Tag maximal zwei Überstunden gemacht werden, da die Höchstgrenze in Ausnahmefällen bei zehn Stunden für den Arbeitstag angesetzt wurde. Eine Erhöhung der erbrachten Arbeitsleistung von acht auf zehn Stunden ist also maximal erlaubt.

 

Bei einem Gleitzeit-Arbeitsmodell hingegen besteht eine Rahmenzeit, in der freiwillige Überstunden geleistet werden können. Werden Überstunden durch Arbeitgeber:innen angeordnet, so ist darauf zu achten, dass die Höchstarbeitszeit auch bei diesem Modell nicht überschritten wird. 

 

Bei den Überstunden besteht zusätzlich noch eine Unterscheidung, die ebenfalls wichtig ist. Im Sinne des Arbeitszeitgesetzes wird die Arbeitszeit, die die gesetzliche Höchstarbeitszeit überschreitet, als Mehrarbeit bezeichnet. 

 

Überstunden-Werte immer im Blick mit einem Arbeitszeitkonto Rechner

Es ist nicht schwer, die Arbeitszeit zu berechnen, jedoch vereinfacht ein Arbeitszeitkonto Rechner diese Aufgabe um einiges. Möchte man die Arbeitszeit selbst berechnen, so muss nur die Zeit des Arbeitsbeginns bis zum Arbeitsende gezählt werden. Von dieser Summe wird die Pausenzeit abgezogen. Das Ergebnis ist die geleistete Tagesarbeitszeit. Ein Arbeitszeitkonto Rechner unterstützt die Erfassung der Arbeitszeit und erleichtert das Ausfüllen von Stundenzetteln ungemein. Mit den cleveren Lösungen von Staffomatic lässt sich dies übrigens noch besser umsetzen. Kennst du schon unsere Integrationen, welche dir die Kombination verschiedener Tools durch Schnittstellen erleichtert?

 

Durch den Arbeitszeitkonto Rechner ist auch eine laufende Kontrolle der Überstunden um vieles einfacher. So kann der Aufbau Arbeitszeitkonto mit Überstunden übersichtlich durchgeführt werden. Wird in einem Unternehmen ein Tool wie zum Beispiel eine App zur Aufzeichnung der täglichen Arbeitszeit verwendet, ist das Verwalten und der Aufbau Arbeitszeitkonto nachvollziehbar und einfach gestaltet. Auf diese Weise können keine Fehler passieren und alle Dokumentationen sind korrekt. Insbesondere bei der Übertragung in die Lohnbuchhaltung ist dies von Vorteil und zusätzlich sparst du Zeit.

 

Ab wann können Arbeitszeitkonto Überstunden verfallen?

 

Nun zur Kernfrage, welche Arbeitnehmer:innen und auch Arbeitgeber:innen immer wieder beschäftigt: „Können Arbeitszeitkonto Überstunden verfallen? “. Immer wieder werden unzählige Behauptungen betreffend den Verfall der Überstunden auf dem Arbeitszeitkonto aufgestellt. Von Aussagen wie "Niemals verfallen Überstunden”, “Überstunden verfallen nur bei Kündigung” oder “Ende jeden Monats gehen Überstunden verloren” hört man leider nur zu oft. 

 

Diese Meinungsverschiedenheiten haben eine Begründung. Wann auf dem Arbeitszeitkonto Überstunden verfallen, wurde gesetzlich nicht geregelt. Es besteht jedoch eine Regelung im Arbeitsrecht, wenn Überstunden verfallen und diese bietet nur zwei Möglichkeiten: Die Regelung im Arbeitsvertrag oder die gesetzliche Verjährungsfrist.

 

Es besteht eine Frist im Arbeitsvertrag

Arbeitsverträge können sogenannte Ausschlussfristen enthalten. Diese Fristen sind dafür gedacht, dass Ansprüche von Arbeitgeber:innen und Arbeitnehmer:innen zeitnah ausgeglichen werden können. Zu diesen Ansprüchen zählen auch die geleisteten Überstunden. Diese Fristen, die Überstunden betreffend, dürfen jedoch nicht gering angesetzt werden. In der Regel beträgt die Frist 3 Monate, wobei Arbeitgeber:innen nach eigenem Ermessen auch längere Fristen gewähren können. Dadurch können Überstunden auf dem Arbeitszeitkonto laut vertraglicher Vereinbarung nach Ablauf der Frist verfallen.

Die Verjährungsfrist gemäß Paragraph 195 BGB

Wurde keine Ausschlussfrist in einem Arbeitsvertrag festgelegt oder vereinbart, ist sie zu kurz angesetzt und dadurch nicht wirksam, greift die gesetzliche Regelung. Das Gesetz sieht hier vor, dass eine Frist von drei Jahren besteht. Tritt die gesetzliche Regelung in Kraft, dann verfallen Überstunden auf dem Arbeitszeitkonto nach Ablauf von drei Jahren. Hier gilt zu beachten, dass diese Frist erst nach der Beendigung des Jahres, in dem die Überstunden geleistet wurden, zu laufen beginnt. 

 

Anmerkung

Bei dem Gleitzeit-Arbeitsmodell verfallen geleistete Überstunden im Regelfall erst bei der Kündigung. Wurden in der Kündigungsfrist die Überstunden nicht abgebaut, so sind sie verloren. Die Zeiteinteilung bei diesem Arbeitszeitmodell liegt im Verantwortungsbereich der Arbeitnehmer:innen. Arbeitnehmer:innen haben kein Recht bei diesem Zeitmodell auf eine Vergütung der Überstunden. Dies gilt dann, wenn diese Überstunden nicht angeordnet, sondern freiwillig gemacht wurden! Wurde hingegen eine Kündigung ausgesprochen, so verfallen die Überstunden ohne Entschädigung, wenn sie nicht abgebaut wurden.

 

Verfallen Überstunden, wenn man krank wird?

 

Leider besteht noch viel zu oft die Meinung, dass bei einer Erkrankung während eines Gleittages dasselbe Verfahren Gültigkeit besitzt wie bei einem Urlaubstag. Die falsche Annahme hier ist, dass bei einer Erkrankung während des Überstundenabbaus die Überstunden gutgeschrieben werden. Diese Annahme ist jedoch falsch!

 

Erkrankt ein:e Arbeitnehmer:in während des vereinbarten Zeitausgleichs, dann verfallen diese Überstunden. Ein Gleittag ist in diesem Fall nicht mit einem Urlaubstag gleichzusetzen. Die Begründung liegt hierbei darin, dass das Nutzen der Überstunden nicht mit einem arbeitsfreien Tag, der zur Erholung gilt, gleichzusetzen ist. 

 

Überstunden abbauen - was dürfen die Arbeitgeber:innen entscheiden?

Wurden Überstunden und deren Abbau im Arbeitsvertrag genau definiert, so ist alles klar geregelt. Bevor Überstunden abgebaut werden, müssen die Arbeitgeber:innen jedoch darüber informiert werden. Es ist nicht zulässig, dass Arbeitnehmer:innen einfach ohne eine Absprache der Arbeit fernbleiben.

 

Besteht keine vertragliche Vereinbarung im Arbeitsvertrag, so können Arbeitgeber:innen deren Weisungsrecht in Anspruch nehmen. Das bedeutet, dass Arbeitgeber:innen das Recht besitzen, den Überstundenabbau zu genehmigen, abzulehnen oder anzuordnen. 

 

Im Arbeitsrecht besteht keine Regelung, dass Arbeitnehmer:innen Überstunden abbauen dürfen, wie sie möchten. Aus diesem Grund dürfen auch nicht zu viele Überstunden gesammelt werden. Kommt es dazu, dass im Unternehmen weniger Arbeit zu erledigen ist, dürfen Arbeitgeber:innen die Arbeitnehmer:innen nach Hause schicken. So werden Überstunden abgebaut und Arbeitnehmer:innen müssen keine Kürzung der Entlohnung befürchten.

 

 

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